Ein Leben für den Schäferhundesport

Er ist der Mann, dem der Hundesport in der Hochwaldstadt seine Existenz und seine Erfolge verdankt: Am 4. Februar feiert Erich Klein, der Gründer und heutige Ehrenvorsitzende des "Vereins für Deutsche Schäferhunde" in Hermeskeil, seinen 80. Geburtstag.

 Urkunden, Medaillen und Auszeichnungen für eine Vielzahl nationaler und internationaler Titel. Erich Klein, der Gründer und Ehrenvorsitzende des Hermeskeiler „Vereins für Deutsche Schäferhunde“, blickt auf eine sehr erfolgreiche Karriere zurück. TV-Foto: Axel Munsteiner

Urkunden, Medaillen und Auszeichnungen für eine Vielzahl nationaler und internationaler Titel. Erich Klein, der Gründer und Ehrenvorsitzende des Hermeskeiler „Vereins für Deutsche Schäferhunde“, blickt auf eine sehr erfolgreiche Karriere zurück. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil/Reinsfeld. "Meine Auszeichnungen und meine nationalen und internationalen Erfolge kann ich gar nicht mehr alle aufzählen. Es sind einfach zu viele." Mit viel Sinn für Humor blickt Erich Klein auf sein Wirken und seine große Leidenschaft zurück, die in Hermeskeil und Umgebung tiefe Spuren hinterlassen hat. "Ohne ihn wäre der Hundesport in unserer Region schlichtweg undenkbar", würdigt sein Nachfolger Dr. Tiberius Dersidan die Verdienste des Reinsfelders, der am 4. Februar seinen 80. Geburtstag feiert.Der Name Kleins steht für den Schäferhundesport im Hochwald. 1961 verschlug es ihn aus dem saarländischen Ludweiler nach Hermeskeil. Dort betrieb er die Gaststätte "Bierquelle", bevor er 1965 nach Reinsfeld übersiedelte, wo seine Frau Irma zu Hause war. Schon vorher war Klein ein erfolgreicher Züchter, Gründer des Schäferhundevereins in Ludweiler und absoluter Fachmann. 1952 hatte er beispielsweise als dritter Mann in der Geschichte des Weltverbands (SV) das goldene Hundeführer-Abzeichen erhalten. Später kamen die Titel des Vize-Europa- oder des Vize-Deutschen-Meisters hinzu, wobei sich diese Auflistung beliebig fortsetzen ließe. Auch seine Tochter Andrea und Sohn Erich waren später erfolgreich bei Jugendwettbewerben. Angefangen habe alles damit, dass er nach dem Zweiten Weltkrieg schwer krank wurde und eine zeitlang im Koma lag. "Mein erster Wunsch, als ich wieder wach wurde, war: ,Ich will einen Schäferhund'. Dafür hat die Familie zusammengelegt", blickt Klein zurück.Zurück nach Hermeskeil: Mit viel Überzeugungskraft scharte Klein einige Gleichgesinnte um sich, hob 1962 den "Verein Deutscher Schäferhunde" aus der Taufe und baute mit den Mitgliedern in Eigenregie den Hundesport-Platz an der Gusenburger Straße auf. Der von Klein gegründete Verein entwickelte sich schnell weiter. Er erwarb sich für seine Zuchterfolge und seine Leistungen bei den Schutzhundeprüfungen hohe Anerkennung und wurde zudem zur Keimzelle für eigene Schäferhunde-Vereine - etwa in Thiergarten, Kell oder Wadern.Klein, der im kleinen Rahmen ein Spielautomaten-Geschäft und mit Frau Irma die "Pilsstube Klein-Weiler" in Reinsfeld betreibt, bewies zudem einen wachen Blick dafür, den Hermeskeiler Schäferhundeverein auf der Höhe der Zeit zu halten. "Anfangs hatte ich deshalb viel Kritik einstecken müssen", erinnert er sich, als er sich vor zirka zehn Jahren dafür stark machte, dass sich das aus England kommende "Agility" neben Zucht und Leistung zum dritten Standbein für den Verein entwickeln sollte (Extra). Zwar hat Klein mittlerweile alle Vereinsämter abgegeben, aus Altersgründen hat er - "wenn auch schweren Herzens und obwohl ich es schon vermisse" - auch die Schäferhundezucht aufgegeben. Eins lässt er sich aber nicht nehmen: "Ab und zu schaue ich noch bei den Übungsstunden vorbei. Wenn jemand mit einer Frage kommt, steh' ich natürlich immer noch mit Rat und Tat zur Verfügung." Hintergrund Agility: Hinter dem englischen Fachbegriff "Agility" verbirgt sich der "Sport auf sechs Beinen und ein Freizeitvergnügen für Mensch und Hund", wie es Erich Klein salopp formuliert. Denn beim "Agility" müssen Hund und Herrchen als Team einen Hindernisparcours bewältigen. Nachdem Klein seine Mitstreiter davon überzeugt hatte, dass sich der Verein auch auf diesem Feld betätigen sollte, machte der Reinsfelder als Chef-Organisator in der Folgezeit aus dem Hermeskeiler Stadt- und dem Himmelberg-Pokal in Thalfang prestigeträchtige Turniere, die ´Hunderte Teilnehmer aus ganz Europa anlockten. (ax)

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