Schutzgebiet Ein Mannheimer bei der Waldarbeit

Neuhütten/Züsch · Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald hilft ein Rückepferd bei der Holzernte.

 Rückepferd „Mannheimer“ und Pferdeführer Walther im Einsatz im Nationalpark Hunsrück-Hochwald.

Rückepferd „Mannheimer“ und Pferdeführer Walther im Einsatz im Nationalpark Hunsrück-Hochwald.

Foto: Konrad Funk

(red) Das Rasseln eines Pferdegeschirres hört man derzeit häufiger im Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Ebenso das leise Schnauben eines Pferdes. Stück für Stück zieht ein Pfalz-Ardenner, der etwa 800 Kilogramm auf die Waage bringt, Buchenstämme einige Meter nach vorne. Dorthin, wo später ein Forstschlepper mit Ladekorb und Kran diese aufladen und zum nächsten Weg fahren wird. Pferdeführer Walther aus Ellweiler hält Mannheimer dabei am Zügel: „Am ersten Tag mussten wir die Kommandos auffrischen, aber jetzt geht er wieder wie gewohnt.“

Sein Schützling sei vor 14 Jahren just auf dem Mannheimer Maimarkt zur Welt gekommen, daher habe das Pferd seinen Namen. Mannheimers Auftrag im Nationalpark hat einen besonderen Hintergrund: Dort möchte man sehr bodenpfleglich arbeiten. Zwar sind leistungsfähige Maschinen im Einsatz, aber die Kranreichweite ist auf zehn Meter begrenzt. Da die Fahrlinien der Maschinen aber in der Regel bis zu 40 Meter auseinander liegen, müssen ergänzend Seile oder – wie neuerdings – das Pferd zum Einsatz kommen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Mannheimer besonders pfleglich arbeitet. Man sieht keine Spuren. Und wenn das Holzstück auch mal quer zur Zugrichtung gefällt ist, dann geht er eine kleine Kurve.

In der Pflegezone werden die Buchenbestände strukturiert. Dazu gehören Auflichtungen in den Wäldern, die vielfältige Lebensräume schaffen. So können beispielsweise auch andere Baumarten gefördert werden. Und wenn dabei noch Brennholz anfällt, so ist das ein willkommener Beitrag zur Versorgung der Bürger in den umliegenden Gemeinden. Das Pferd ist somit ein wichtiges Glied in der Arbeitskette von der Fällung des Baumes bis zum Transport auf die Lagerplätze in den Gemeinden.

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