Ein Rasentraktor für den Geisfelder Rasenplatz

Geisfeld · Die Gemeinde Geisfeld will 2017 etwa 75 000 Euro im Ort investieren. Auslöser für eines der größten Projekte ist der Zustand des Sportplatzes, der den Verantwortlichen zuletzt immer wieder Sorgen bereitet hat.

 Da der Roboter den Hybridasen in Geisfeld nach Meinung der Sportler und der Gemeindevertreter nur unbefriedigend mäht, soll jetzt ein Rasentraktor angeschafft werden. Kostenpunkt: 30 000 Euro. TV-Foto: Christa Weber

Da der Roboter den Hybridasen in Geisfeld nach Meinung der Sportler und der Gemeindevertreter nur unbefriedigend mäht, soll jetzt ein Rasentraktor angeschafft werden. Kostenpunkt: 30 000 Euro. TV-Foto: Christa Weber

Foto: (h_hochw )

Seit knapp drei Jahren spielen die Fußballer in Geisfeld auf einem Hybridrasenplatz. Das Gras ist dabei mit Kunstfasern durchsetzt, damit der Platz widerstandsfähiger ist und länger bespielt werden kann. Gemäht werden muss so ein Hybridrasen aber ähnlich wie ein Naturrasen. In Geisfeld hat dies bislang ein Mähroboter erledigt. Mit dem Ergebnis sind Sportler und Gemeindevertreter jedoch nicht zufrieden.

"Das Schnittgut bleibt auf dem Platz zurück, dadurch wird er nicht genug belüftet", beschrieb der erste Beigeordnete Uwe Cronauer, der die jüngste Gemeinderatssitzung leitete, das Problem. Der Rasen werde stark verdichtet und sei teilweise nicht mehr bespielbar.

Bei einem Treffen mit dem Vorstand des Sportvereins Ende 2016 sei nach Lösungen gesucht worden. Das Ergebnis: Seit etwa vier Wochen wird der Platz mit einem Rasentraktor gemäht, der zunächst für drei Monate ausgeliehen wurde. Sein Eindruck sei, sagte Cronauer, dass diese "andere Mähweise dem Platz sehr gut bekommt".
Dies bestätigten weitere Ratsmitglieder. Dennoch soll weiter getestet werden, ob sich der Zustand des Rasens deutlich verbessere. Auf Antrag von Josef Eiden soll es vor einem Kauf des Traktors ein Treffen mit dem Sportverein geben, um zu klären, ob das Gerät "das richtige und ohne Alternative ist".

Für den Traktor sind 30 000 Euro in den Doppelhaushalt 2017/2018 eingestellt, den der Rat einstimmig absegnete. Die Hälfte dieses Betrags will die Jagdgenossenschaft übernehmen. Neben der Restfinanzierung des neu erschlossenen Baugebiets Am Reisberg (30 000 Euro für 2017) wäre der Traktor somit die größte geplante Investition im Ort.

Insgesamt werden Projekte für etwa 75 000 Euro angepackt, wozu ein Kredit in Höhe von etwa 57 000 gebraucht wird. Geld soll unter anderem fließen für den Bau von Weihnachtshütten (750 Euro), die allerdings über Spenden refinanziert werden, für den Kauf von Waldgrundstücken (9000 Euro), den Ausbau des Wirtschaftswegs zur Grillhütte (2000 Euro) und einen Stromanschluss (1000 Euro). Saniert wird das Buswartehäuschen (8000 Euro), am Friedhof werden defekte Randsteine der Gehwege ausgetauscht (6500 Euro).

Bei der Vorstellung der Zahlen ging Kai Rosar von der Verbandsgemeinde-Verwaltung Hermeskeil auch auf negative Tendenzen ein. Im Ergebnis stehe in beiden Jahren ein Defizit zu Buche (2017 etwa 110 000 Euro, 2018 rund 95 000 Euro).

Feststellen müsse man auch, dass die Gemeinde bis 2016 keine Kredite habe aufnehmen müssen, um ihre laufenden Ausgaben und Zinstilgungen zu zahlen. "Das geht nun nicht mehr." Bis Ende 2018 kämen etwa 96 000 Euro an Liquiditätskrediten zusammen. Die Schulden stiegen auf 562 000 Euro bis Ende 2018, was 1092 Euro pro Einwohner entspreche. Mit diesem Wert liege Geisfeld VG-weit "im oberen Drittel".

Ratsmitglied Erwin Weber erkundigte sich besorgt nach dem jährlichen Verlust von fast 100 000 Euro beim Eigenkapital. Hintergrund seien die Abschreibungen auf Gemeindeeigentum wie Straßen und Gebäude, erklärte Rosar.
Er sehe aber noch keine "dramatische Entwicklung. Ihr Gemeindewald sichert Ihnen einen großen Batzen Eigenkapital." Das Betriebsergebnis des Forstes für 2016 liegt laut dem Beigeordneten Cronauer bei etwa 103 000 Euro.

Für Unmut sorgte auch die hohe Umlage, die an die VG Hermeskeil zu zahlen ist. "Das lässt sich leider nicht von heute auf morgen ändern", sagte Verbandsbürgermeister Michael Hülpes. Die Unterhaltung der Infrastruktur koste die Gemeinden "viel Geld", auch die Verbandsgemeinde.

Ein "kleines Trostpflaster" könnten die erwarteten Pachterlöse aus der Windkraft sein, sagte Hülpes. Über den Solidarfonds könnten Orte ohne Windräder wie Geisfeld etwa 30 000 Euro erhalten, "falls 20 Anlagen gebaut werden".

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