Ende der übelsten Holperpiste in Sicht

Die Kreisstraße (K) 102 zwischen Neuhütten und Muhl ist eine der schlimmsten Schlaglochstrecken im Hochwald. Jetzt steht fest: Sie wird im Sommer für 450 000 Euro saniert. Die Neuhüttener sind noch aus einem zweiten Grund erleichtert. Der Kreis wird diese Strecke behalten und sie nicht zu einer Gemeindestraße abstufen.

 Loch an Loch, doch sie hält noch: Die Kreisstraße 102 zwischen Neuhütten und Muhl ist in einem ganz schlechten Zustand. Im Sommer soll sie saniert werden. TV-Foto: Axel Munsteiner

Loch an Loch, doch sie hält noch: Die Kreisstraße 102 zwischen Neuhütten und Muhl ist in einem ganz schlechten Zustand. Im Sommer soll sie saniert werden. TV-Foto: Axel Munsteiner

Neuhütten-Muhl. Wenn es eine Preisverleihung für die "schlechteste Straße im Hochwald" geben würde, dann hätte die K 102 heiße Siegchancen. Sie führt von Neuhütten auf 2,6 Kilometern Länge in den Ortsteil Muhl und ist vor allem auf der rechten Fahrbahnseite mit tiefen Schlaglöchern übersät. Peter Kretz ist von Beruf Polizist. Neuhüttens Dorfchef sagt aber klipp und klar: "Wir leben ja in der Realität und nicht im Reich der Vorschriften. Diese Strecke ist so verheerend schlecht, dass man dort praktisch nur noch im Linksverkehr fahren kann."

Immerhin: Der jahrelange Ruf der Neuhüttener nach einer Sanierung der Holperpiste, auf der mehrere Schilder die Autofahrer vor Straßenschäden warnen und ein Verbot für LKW über 7,5 Tonnen besteht, wurde nun erhört.

Arbeiten werden im April ausgeschrieben



Der Kreis, so Pressesprecher Thomas Müller, werde die Straße für 450 000 Euro auf Vordermann bringen. 73 Prozent dieser Kosten übernimmt das Land.

Ausgeschrieben werden die Arbeiten im zweiten Quartal 2011, heißt es beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier. Die Baumaschinen werden wahrscheinlich zu Beginn des dritten Quartals, also im Juli, anrücken. Innerhalb von vier bis sechs Wochen sollen anschließend zwei neue Asphaltschichten auf die K 102 gelegt werden. "Die Straße wird so insgesamt circa 18 Zentimeter in die Höhe wachsen", sagt LBM-Vize Hans Michael Bartnick.

Wenn Kretz im TV-Gespräch darauf hinweist, "dass wohl noch eine andere Gefahr abgewendet ist", dann meint er damit aber keine Unfälle oder kaputte Stoßdämpfer an Autos. Der Neuhüttener Ortsbürgermeister ist vielmehr darüber froh, dass der Kreis nicht die Trägerschaft über diese Strecke abgeben wird und sie zur Gemeindestraße abstuft. "Das hat uns schon Sorgen gemacht", sagt Kretz. Denn in diesem Fall hätte künftig die Kommune die Unterhaltungskosten für die kilometerlange Strecke zahlen müssen, die laut Kretz auch viele auswärtige Autofahrer auf dem Weg von der A 1 bei Otzenhausen in Richtung Flughafen Hahn nutzen. "Das wäre für uns eine schwere finanzielle Belastung gewesen", so Neuhüttens Gemeindechef.

Anders schätzt er die Situation bei der K 103 ein. Dabei handelt es sich um ein circa 200 Meter kurzes Straßenstück, das von der L 166 nach Muhl hineinführt. "Wir gehen davon aus, dass wir die Trägerschaft für diese Straße übernehmen müssen", sagt Kretz.

Straßenübergabe nur in tadellosem Zustand



"Beschlossene Sache ist das in den Kreis-Gremien noch nicht", betont Müller. Er bestätigt dem TV aber, dass es grundsätzlich bei der Verwaltung die Überlegung gebe, "einzelne Kreisstraßen "in enger Absprache mit den Verbands- und Ortsgemeinden abzustufen." Rechtlich sei es so, dass eine Straße nur dann die Trägerschaft wechseln kann, wenn sie vorher saniert wurde. "Wir dürfen eine Straße also nur in einem tadellosen Zustand übergeben", stellt Müller klar.

Auch den Bürgermeistern in Hermeskeil und Kell, Michael Hülpes und Werner Angsten (beide CDU), sind die Gedankenspiele beim Kreis bekannt. Sie rechnen damit, dass der Kreis zwar Straßen mit einer überörtlichen Verbindungsfunktion behält, sich aber möglicherweise von den Strecken trennt, auf denen in der Praxis nur Innerortsverkehr läuft (siehe Extra).

ExtraKandidaten für Abstufung: Ihren bisherigen Status als Kreisstraße könnten folgende Strecken verlieren: in der VG Hermeskeil die K 103 in Muhl, die K 89 in Naurath sowie die K 99 im Hermeskeiler Stadtteil Abtei. In der VG Kell am See kommen als künftige Gemeindestraßen die K 44 zwischen Hentern und dem Bahnhof Zerf, die K 54 in Paschel und die K55 von Lampaden in den Ortsteil Geisemerich in Frage. (ax)

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