"Engagement vor Ort ist überzeugend"

Erbeskopf/Birkenfeld · Umweltministerin Ulrike Höfken begrüßt das Eckpunktepapier zu einem möglichen Nationalpark im Hunsrück, das der Trägerverein des Naturparks Saar-Hunsrück am Dienstagabend auf dem Umweltcampus Birkenfeld vorgestellt hat.

 Mit der landesübergreifenden Variante könnte auch der Erbeskopf (hier im Bild) Teil eines künftigen Nationalparks werden. TV-Foto: Archiv/Portaflug

Mit der landesübergreifenden Variante könnte auch der Erbeskopf (hier im Bild) Teil eines künftigen Nationalparks werden. TV-Foto: Archiv/Portaflug

Erbeskopf/Birkenfeld. Die Umweltministerin Ulrike Höfken lobt "die effektive und fachlich hochwertige Arbeit der beteiligten Vertreter des Naturparks und der Kommunen", die an dem Eckpunktepapier zu einem möglichen Nationalpark im Hunsrück mitgearbeitet haben. Die koordinierende und grenzüberschreitende Arbeit des Naturparks habe sehr zum Vorankommen des Planungsprozesses beigetragen.
Die Eckpunkte sind nach Meinung von Höfken "eine gute Grundlage für den weiteren Dialog". Die Hochwald-Region habe erkannt, dass ein Nationalpark den Naturschutz ein großes Stück voranbringe und gleichzeitig Chancen für die nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum berge. Das Engagement der Akteure vor Ort sei sehr überzeugend.
Die Ministerin kündigt an, dass die Inhalte des Eckpunktepapiers nun in den laufenden Dialogprozess in der Region aufgenommen werden. Mit großem Interesse habe sie darüber hinaus auch die rege Teilnahme an den Informationsveranstaltungen zum Nationalpark im Rahmen des Bürgerbeteiligungsprozesses verfolgt. Es sei vorgesehen, noch in der ersten Jahreshälfte 2013 das Gesamtkonzept so weit zu entwickeln, dass es der Region mit dem Ziel der Beratung und Beschlussfassung vorgestellt werden könne. Danach würde sich laut Höfken - ein positives Votum der Region vorausgesetzt - das rechtsförmliche Verfahren zur Gründung des Nationalparks anschließen.
Noch nicht beantworten lässt sich zurzeit nach Aussage von Landrat Dr. Matthias Schneider die Frage, welche Gelder durch den Nationalpark in die Region fließen. "Die Mitgift ist noch offen", sagte er beim Bürger-Workshop auf dem Umweltcampus. In den nächsten Monaten werde man da klarer sehen. Das Projekt "ist ja für uns alle Neuland", gab Dr. Bernhard Alscher zu bedenken. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Birkenfeld hat einen der drei Arbeitskreise geleitet, in denen das Eckpunktepapier erarbeitet wurde. Er bezeichnete dieses als "Grundkonzept, an dem entlang wir uns jetzt vorwärtstasten können".
Vertreter der Landwirtschaft artikulierten in der Diskussion auf dem Umweltcampus ihre Sorge wegen möglicher Wildschäden. "Es darf keine Gefährdung für umliegende Gebiete geben", fasste Dr. Harald Egidi, der als Vertreter des Umweltministeriums auf Landesebene den gesamten Nationalpark-Prozess koordiniert, das Credo zusammen. Das soll im Rahmen des Wildtiermanagements durch regelmäßige, zeitlich begrenzte Jagden sichergestellt werden, erläuterte der frühere Leiter des Forstamtes Kempfeld, der nach wie vor in Langweiler wohnt.
Keine Engpässe soll und darf es nach seinen Worten beim Brennholz geben: Dafür erarbeiten Landesforsten/SaarForst nach Angaben von Egidi zurzeit ein auf jede betroffene Gemeinde abgestimmtes Nutzungskonzept. Bei Bedarf soll dabei auch auf im Staatswald vorhandene Reserven zurückgegriffen werden, heißt es im Eckpunktepapier. kuk

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