Erfolgsrezept: Blech, Chor und Solisten

Hermeskeil · Bei ihrem Neujahrkonzert bringt die Kirchenchorgemeinschaft Gusenburg-Hermeskeil-Züsch die Pfarrkirche St. Martinus zum klingen. Die 50 Sänger überzeugen mit großen Werken vom Frühbarock bis in die Neuzeit. Die Sopranistin Ursula Thies aus Trier setzte dem Konzert das Glanzlicht auf.

 Die Trierer Sopranistin Ursula Thies setzte mit ihrer strahlenden Stimme dem Konzert das große Glanzlicht auf. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Die Trierer Sopranistin Ursula Thies setzte mit ihrer strahlenden Stimme dem Konzert das große Glanzlicht auf. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr hat der Förderverein Kirchenmusik der Pfarreiengemeinschaft Hermeskeil erneut ein Konzert am Neujahrstag veranstaltet. Rund 50 Sänger der Kirchenchorgemeinschaft Gusenburg-Hermeskeil-Züsch und sieben Solisten bescherten ein abwechslungsreiches großes Klangerlebnis.
"Am 1. Januar klafft eine kulturelle Marktlücke", findet Dekanatskantor, Dirigent und Gesangssolist Rafael Klar. Das Konzert sollte Weihnachten "nachschwingen" lassen.
Das Erfolgsrezept fasst er in drei Worten zusammen: "Blech, Chor und Solisten." Die strahlende Stimme von Ursula Thies aus Trier erklang von der Empore und vor dem Chor. Rafael Klar brillierte als Bass. Stefan Butterbach, Vorsitzender des Fördervereins, spielte seine Piccolotrompete solo und auch im Bläserquartett Abtei, zusammen mit Andreas Bach (Trompete), Markus Willems (Posaune) und Thomas Eiden (Tuba).
Die Oberlinger-Orgel von St. Martinus aus dem Jahr 1994 spielte der erst 27-jährige Musikstudent Markus Adams. Die Werke vom Frühbarock bis in die Neuzeit waren so gewählt, dass sich immer wieder neue Kombinationen aus Sängern und Musikern ergaben. Dabei wurde das gesamte Kirchenschiff musikalisch "inszeniert". Bei Michel Richard Delalandes (1657-1726) "Prélude" erklang vorne Blech, hinten die Orgel. Der Psalm 150 "Lobet den Herrn" von Josef Butz (1891- 1979) erforderte die volle Dynamik der Solostimmen, des Chores und der Orgel.
Dass die "erdwärtsmesse" aus 2008 klein geschrieben wird, ist nicht das einzige, das Peter Jan Marthé (Jahrgang 1949) seinem ungewöhnlichen Werk mitgab, das er als Bauplan zu einer Kathedrale der Klänge ansieht. Hieraus erklang "Heilig".
Gänsehautgarantie bringt Georg Friedrich Händels (1685- 1750) "Halleluja" aus dem Messias. Gleicher Titel, aber völlig anders klingt der "Halleluja-Drive" von Chris Hazell (Jahrgang 1948), die sehr jazzige Abteilung des Konzertes mit dem Bläserquartett. Zum Schluss sangen alle rund 300 Zuhörer bei "Oh du Fröhliche" mit und spendeten stehend Applaus.
Dechant Clemens Grünebach dankte allen Sängern und Musikern, die das ganze Jahr über Gottesdienste tragend prägen und dem Förderverein, dem es immer wieder gelingt, hochkarätige Musiker in den Hochwald zu holen.
"Dieses Zusammenspiel der einzelnen Gruppen und des Organisten war eine großartige Sache", fand Zuhörerin Anke Jubelius aus Hermeskeil. Für den gebürtigen Hermeskeiler Rainer Becker, der in Münster lebt, war das Konzert der festliche Höhepunkt zum Jahreswechsel: "Diese Töne sind schöner als jeder Böller." doth

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort