Fiktive Briefe von der Front

Hermeskeil · 54 Schulen hatten sich 2015 bundesweit für die Vergabe des Preises der Internet-Plattform eTwinning qualifiziert. Dabei arbeiten Schulen in ganz Europa auf der Internetplattform gemeinsam an Projekten. Die Integrierte Gesamtschule (IGS) Hermeskeil landete mit ihrem Projekt zum Ersten Weltkrieg gemeinsam mit ihrer tchechischen Partnerschule auf dem zweiten Platz.

Hermeskeil. Schon seit vielen Jahren beteiligt sich die IGS Hermeskeil im Bereich eTwinning (siehe Extra) erfolgreich an entsprechenden Projekten. Die eingereichten Arbeiten erfüllten immer die Anforderungen eines Qualitätssiegels und oft konnte auch eine ausgezeichnete Platzierung erzielt werden.
Im Jahr 2014 beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler fächer- und jahrgangsübergreifend mit den Hintergründen des Ersten Weltkriegs. Eine Gruppe erstellte in Englisch fiktive Frontbriefe, das heißt, sie definierten Familienkonstellationen, entschieden, welche dieser Familienmitglieder an der Front sein sollten und welche Ereignisse in dieser Zeit zu Hause in den Familien stattfanden. All dies wurde in Englisch in Briefform gebracht und gemeinsam mit der tschechischen Partnerschule, dem Gymnasium Vysoké Mýto, bearbeitet. Unter der Leitung von Astrid Hofmann wurde dann dieses Projekt zur Prämierung eingereicht. Die Verknüpfung privater Sichtweisen mit tatsächlichen Gegebenheiten an der Front hat die Jury besonders beeindruckt, es wurde die hohe Emotionalität der Briefe hervorgehoben, die zeige, wie intensiv sich die Jugendlichen mit der Problematik auseinander gesetzt und identifiziert hätten. Schulleiterin Christa Breidert ist stolz: "Von 54 Schulen, die sich bundesweit qualifiziert hatten, haben wir den zweiten Platz. Auf europäischer Ebene steht das Projekt auf der shortlist der zehn besten. Wir werden dort den Sonderpreis für Geschichte erhalten." Alle beteiligten Lehrer und Schüler sind ebenfalls sehr stolz auf einen zweiten Platz im bundesweiten Wettbewerb. Die Auszeichnung ist mit einem Geldpreis von 1500 Euro verbunden und wurde von der Kulturministerkonferenz im Rahmen der didacta-Bildungsmesse in Köln vergeben. Deren Präsidentin, Dr. Claudia Bogedan, würdigte die Arbeit der Schulen mit folgenden Worten: "Die Digitalisierung vieler Lebensbereiche beeinflusst und verändert Bildungsprozesse. Die ausgezeichneten Schulen haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie sich digitale Medien für europäische Projekte im Klassenzimmer einsetzen lassen. Damit vermitteln sie Kompetenzen, auf die künftig kaum noch verzichtet werden kann." redExtra

Das eTwinning-Programm ist eine Initiative der Europäischen Kommission, das Schulen aus Europa über das Internet miteinander vernetzt. Registrierte Lehrkräfte können mit dem eTwinning-Programm Partnerschaften mit Schulen im Ausland aufbauen und gemeinsame pädagogische Projekte entwickeln. Die Zusammenarbeit findet hauptsächlich über das eTwinning-Portal ( <%LINK auto="true" href="http://www.etwinning.de" text="www.etwinning.de" class="more"%> ) statt, das von der Europäischen Kommission in allen 23 Amtssprachen der Europäischen Union bereitgestellt wird. Die Plattform ermöglicht es Projektpartner zu finden, miteinander zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. red

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