"Frau Höfken verdreht die Fakten"

Berlin/Morbach · Die Holzindustrie wehrt sich gegen Vorwürfe von Umweltministerin Ulrike Höfken. Nicht die Firmen selbst seien für ihre wirtschaftlichen Probleme verantwortlich. Das Holz sei aufgrund politischer Entscheidungen knapp geworden, heißt es.

Berlin/Morbach. Lediglich ein bis zwei Prozent der Landeswaldfläche werden laut Umweltministerin Ulrike Höfken für den geplanten Nationalpark Hunsrück aus der Nutzung genommen. Deshalb sei die Kritik an den Nationalparkplänen übertrieben, hieß es aus Mainz. "Was für Frau Höfken nur ein paar Prozentpunkte sind, kann für die Region existenzentscheidend sein", kontern dazu die Sprecher des Bundesverbands der Deutschen Säge- und Holzindustrie und der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher aus Berlin.
Nach deren Schätzung gehen der Holzindustrie im Raum Morbach sechs bis acht Prozent des Holzverbrauchs mittelfristig durch den Park verloren. Viel bedeutender sei jedoch, dass es sich um die produktivsten Waldstandorte im Land handele.
Die Holzindustrie weist außerdem zurück, dass sie durch Überkapazitäten und fehlende Anpassungsfähigkeit ihre wirtschaftlichen Probleme selbst verursacht habe: "Frau Höfken verdreht die Fakten. Es sind politische Fehlentscheidungen, die der Holzindustrie das Leben schwermachen."
Der Waldumbau hin zu vielen Laubbäumen, die zunehmende Nutzung von Holz als Energieträger und Restriktionen bei der nachhaltigen Bewirtschaftung führten hingegen zum Rohstoffmangel. mai

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