Fußballturnier erstmals mit Gästen aus Polen

Viel Arbeit für die Mitglieder des Hermeskeiler SV in diesen Tagen. Wie seit mittlerweile 15 Jahren wird der traditionsreiche Verein als Vereinsfamilie gefordert. Gilt es doch, beim internationalen HSV-Jugendcup mit etwa 100 Mannschaften und ebenso vielen Spielen an nur zwei Wochenenden organisatorisch einen Kraftakt zu vollbringen.

Hermeskeil. (jüb). Rainer Gorges weiß, was er an "seinen Leuten" hat. Jahrelang war er als Jugendleiter und Mitbegründer des renommiertesten Turniers dieser Art im gesamten Fußballverband Rheinland eine der treibenden Kräfte bei der Vorbereitung und Abwicklung der Veranstaltung mit Teams aus mittlerweile vier Nationen. Seitdem er Vorsitzender des Gesamtvereins wurde, hat er "seinen" Jugendcup jedoch in bewährte Hände gegeben. "Heinz Biwer und sein Team machen das perfekt. Die haben genügend Erfahrung und arbeiten Hand in Hand. Da weiß jeder, was er zu tun hat", sagt Gorges, der sich keine Sorgen machen muss, dass irgendetwas nicht klappt rund um das große Festival des Jugendfußballs in der Hochwaldhalle.

Startgelder durch Spenden finanziert



"Wir sind froh, dass wir auch dieses Mal wieder die Halle unentgeltlich als Austragungsort bekommen", bekräftigt Gorges. In jedem Jahr wird an den beiden letzten Wochenenden im Januar gespielt. Samstags und sonntags bis zu zehn Stunden pro Tag. "Wir sind froh über die vielen Helfer, nicht nur aus der Jugendabteilung und nicht nur von Eltern, deren Kinder bei uns ihrem Hobby nachgehen."

Da gibt es im Vorfeld des ersten Wochenendes in der Halle und im Vorraum im wahrsten Sinn des Wortes Aufbauarbeit zu leisten. Die wenigen Umkleiden müssen auf die vielen Mannschaften aufgeteilt werden. "Das ist manchmal nicht einfach, da ja auch einige Mannschaften von weiter her kommen. Und die wollen im Winter bei schwierigen Witterungsverhältnissen möglichst früh da sein."

Heinrich Biwer, der sportliche Leiter, weiß aber auch, was er nicht nur an den vielen fleißigen Händen und Köpfen rund um den mittlerweile auch bei renommierten Vereinen angesehenen internationalen Jugendcup hat. Etliche Mäzene und Sponsoren sowie viele Gönner tragen durch Geld- oder Sachspenden zum Gelingen des viertägigen Events mit bei. "Nur so können wir immer noch auf Startgelder verzichten. Das ist für viele Vereine ein Anreiz, zu uns zu kommen." Vor allen Dingen die kleinen Vereine oder Spielgemeinschaften verfügen nicht immer über die Mittel, eventuell ein paar Teams von den Bambini bis hinauf zur höchsten Jugendklasse des Turniers, der B-Jugend, zu melden.

Jugendherberge miteinbezogen



In diesem Jahr ist auch die Hermeskeiler Jugendherberge mit in den Ablauf der Veranstaltung einbezogen. Gästeteams aus Kappelrodeck im Schwarzwald übernachten dort. Auch der Nachwuchs aus Hermeskeils polnischer Partnerstadt Hel ist in der schmucken, ganz neu "auf Vordermann gebrachten" Jugendherberge untergebracht. "Wir freuen uns ganz besonders, dass wir Gäste aus Hel und der belgischen Großgemeinde Attert begrüßen dürfen, die Stadt und Verbandsgemeinde freundschaftlich verbunden sind" ordnet er den internationalen Auftritt ein. Solche Partnerschaften ließen sich nur durch gegenseitige Besuche und das persönliche Kennenlernen mit Leben erfüllen und nicht mit "schönen Sonntagsreden."

Wenn am kommenden Sonntag das letzte Spiel abgepfiffen ist, die letzte Siegerehrung abgewickelt wurde und das letzte Bier der Gäste im Vorraum geleert wurde, dann ist für die vielen Helfer des Hermeskeiler SV noch lange nicht Schluss. Dann muss noch abgebaut werden, steht noch die Manöverkritik der beiden vergangenen Wochen an. Denn bei aller Routine gibt es bei jeder Organisation immer noch etwas im Detail zu verbessern.

Und schließlich wartet ab Sonntagabend ja bereits der 16. internationale HSV-Jugendcup im Jahr 2012. Aber auch den werden Helfer und Aktive wieder gemeinsam "stemmen". Wie seit mittlerweile eineinhalb Jahrzehnten.

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