Grimburg legt sich auf Windkraftanbieter fest

Grimburg · Der Ortsgemeinderat Grimburg will groß in die Windkraft einsteigen. Sechs Investoren waren für zwei Standorte im Rennen.

Jetzt hat sich der Rat festgelegt: Grimburg will sich mit G.A.I.A. und EnBW am Windpark Hochwald beteiligen, Juwi und die Stadtwerke Trier sollen auf der Grendericher Höhe investieren.
Bereits seit 2010 hat Grimburg einen Vertrag mit Juwi aus Wörrstadt. Jetzt ist Ortsbürgermeister Franz-Josef Weber und ein eigens gebildeter Arbeitskreis einstimmig vom Rat beauftragt worden, Abschlussverhandlungen mit den auserkorenen Anbietern zu führen.
"Konkurrenz belebt das Geschäft", zitiert Ortschef Weber eine alte Kaufmannsweisheit, die auch bei Windkraftanbietern funktioniert: "Investoren laufen uns die Türen ein." So kann auch der alte Vertrag mit Juwi noch einmal nachgebessert werden. Vier bis sieben Windkraftanlagen kann sich Weber auf der Grendericher Höhe vorstellen, und drei bis vier im Windpark Hochwald, in dem auch Gusenburg, Reinsfeld und die Stadt Hermeskeil Strom gewinnen wollen (der TV berichtete). Gusenburg vertraut jedoch dabei eher dem norddeutschen Anbieter Jade.
"Wir haben bei unserer Wahl nicht nur aufs Geld geschaut, sondern vor allem auf die Zuverlässigkeit der Vertragspartner", erklärt Weber die Entscheidung, denn diese Verträge laufen über 20 Jahre und niemand könne in die Zukunft schauen.
Heinz Bonerz (FWG) erwähnt einen wichtigen Aspekt: "Juwi hat Anlagen auf Reserve. Da bekommen wir auch Windräder, wenn ein großer Boom ausbricht." Roland Brendel von der CDU ist ebenfalls von Juwi überzeugt: "Die bieten auch Vertragsklauseln für Beteiligungen an Windrädern an."
"Wir müssen uns die Komponente Bürgerstrom offenhalten", rät der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hermeskeil, Michael Hülpes. Er empfiehlt, zunächst die Pacht der Windräder zu nutzen, weil das ohne Risiko ist.
Ein modernes Windrad mit einer Leistung von 3,2 Megawatt kostet um die fünf Millionen Euro und bringt rund eine halbe Million Euro Erlös pro Jahr. Die Pacht liegt im Schnitt um die 50 000 Euro pro Rad.
Was das Grimburger Gremium sehr beruhigt, ist Hülpes\' Bestätigung: "Eure Flächen sind im Entwurf des Flächennutzungsplanes drin und wir sind sehr bemüht, die Wünsche der Ortsgemeinde zu erfüllen."
Der Verwaltungschef ist "verhalten optimistisch", dass in etwas mehr als einem Jahr die ersten Grimburger Räder aufgestellt werden können. Zur Beruhigung der Bürger stellt Ortschef Weber fest: "Alle Anlagen werden mindestens 1000 Meter von der nächsten Wohnbebauung weg stehen." doth

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