Hentern will unabhängig sein

HENTERN. Aus dem Tennenplatz will der Sportverein Hentern einen Rasenplatz machen. Nach Abzug aller öffentlichen Zuschüsse und der Eigenleistungen des Vereins bleiben 50 000 Euro Restkosten. Die Nachbargemeinden sollen Hentern dabei helfen, diese Hürde zu nehmen.

Der Sportverein Hentern bildet eine Spielgemeinschaft mit Lampaden. Die Fußballer wollen in der kommenden Saison in der A-Klasse spielen. Lampaden verfügt bereits über einen hervorragenden Rasenplatz, Hentern hat den Tennenplatz. "Die ideale Lösung", sagt der Lampadener Vorsitzende Hans-Jürgen Schreiner. "So können wir im Winter auf den Tennenplatz zum Training ausweichen. Der Rasenplatz wird geschont, es fallen keine Kosten an."Der Rasenplatz kostet 130 000 Euro

Doch der Sportverein Hentern wünscht sich Unabhängigkeit. "Wir wollen auch in den Genuss der Aktionen kommen, die auf einem Tennenplatz nicht möglich sind" - das ist die Meinung des Henterner Vorsitzenden Johannes Thiel. "Der FSV Salmrohr, ein absoluter Publikumsmagnet, spielt beispielsweise einmal im Jahr in Lampaden vor vollem Haus. Dieses Geld können wir auch in Hentern gut gebrauchen." Thiel stellte dem Gemeinderat Hentern den Finanzierungsplan für den neuen Rasenplatz vor. "Die Gesamtkosten liegen bei 130 000 Euro." Davon sollen 75 000 Euro durch Zuschüsse finanziert werden: Vom Sportbund kommen 15 000 Euro, vom Landkreis 10 000 Euro. Die Ortsgemeinden Baldringen, Paschel und Schömerich sollen je 10 000 Euro zahlen, Hentern selbst ist mit 20 000 Euro dabei. Den Restbetrag von 55 000 Euro sowie sämtliche Folgekosten für die nächsten 25 Jahre will der SV Hentern übernehmen. Da die Fristen der Zuschussbewilligungen jetzt ablaufen, bat Thiel um eine möglichst schnelle Entscheidung. Auch Henterns Ortsbürgermeister Eugen Schwickerath plädiert für den Rasenplatz und begründet die Beteiligung der Nachbargemeinden. "Der Platz wird schließlich von Baldringen, Paschel und Schömerich genutzt. Außerdem hat der SV Hentern ein Umkleidegebäude ohne die Beteiligung anderer Ortsgemeinden errichtet, obwohl die Nachbarn dieses Gebäude auch nutzen."Ratsmitglieder melden Bedenken an

Baldringens Ortsbürgermeister Willi Emser und einige Ratsmitglieder melden erhebliche Bedenken an. Es handle sich hier um eine freiwillige und nicht um eine Pflichtaufgabe, so der Tenor der Diskussion. Dafür werde man keinen Kredit aufnehmen. Hentern hat in den letzten 15 Jahren auf Kreditaufnahmen verzichten können. Außerdem bezweifeln einige Ratsmitglieder, dass der Sportverein es schafft, die hohe Summe von 55 000 Euro aufzubringen. Die Ortsgemeinde sei jedoch bereit, ihren Beitrag in Form eines einmaligen Zuschusses in Höhe von 20 000 Euro zu leisten. Inzwischen haben sich die Nachbargemeinden entschieden. Schömerich und Paschel geben je 10 000 Euro, die Gemeinde Baldringen 3000 Euro. Die fehlenden 7000 Euro muss der Sportverein Hentern ebenfalls selbst aufbringen.

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