Kirche Hermeskeiler feiern an Pfingsten ihr 150 Jahre altes Gotteshaus

Hermeskeil · Der Grundstein zur Hermeskeiler Martinuskirche ist 1868 gelegt worden. Daran will die Pfarrei an Pfingsten in besonderem Rahmen erinnern. Zum Programm gehört auch ein Ratespiel, das schwer zu knacken sein dürfte.

 Stefan Lorenzen, Renate Nickels und Dechant Clemens Grünebach (von links) planen mit ihren Mitstreiter vom Kirchen-Förderverein ein großes Fest am Pfingstsonntag. Anlass ist das 150-jährige Bestehen der katholischen Kirche St. Martinus in Hermeskeil (Bild rechts). 

Stefan Lorenzen, Renate Nickels und Dechant Clemens Grünebach (von links) planen mit ihren Mitstreiter vom Kirchen-Förderverein ein großes Fest am Pfingstsonntag. Anlass ist das 150-jährige Bestehen der katholischen Kirche St. Martinus in Hermeskeil (Bild rechts). 

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Mit ihrem weithin sichtbaren Kirchturm ist die Pfarrkirche St. Martinus das große Wahrzeichen der Stadt Hermeskeil. Seit Anfang 2016, als die neue Großpfarrei Sankt Franziskus gegründet wurde, ist sie außerdem Zentrum einer Glaubensgemeinschaft von rund 9000 Katholiken. Angesichts der Bedeutung und Beliebtheit des  Gotteshauses war den Gemeindevertretern schon früh klar, dass sie das Datum der Grundsteinlegung vor fast genau 150 Jahren nicht einfach so verstreichen lassen sollte.

„Wir haben schon vor einem Jahr gesagt, dass wir etwas machen wollen“, berichtet der Hermeskeiler Pastor Clemens Grünebach dem TV. Schnell habe man sich darauf geeinigt, dass Pfingsten „ein schöner Termin“ für ein Jubiläumsfest wäre. Die Federführung sollten der Kirchen-Förderverein Freunde von St. Martinus und ein eigens zu diesem Zweck gebildeter Festausschuss übernehmen.

Inzwischen steht das Programm (siehe Info), bei dessen Vorbereitung die 20 Ausschussmitglieder von Vereinen aus dem Raum Hermeskeil unterstützt wurden. Von der Stadtkapelle über die Feuerwehr bis zur Kolpingfamilie haben sich viele eingebracht, wie Renate Nickels vom Förderverein berichtet: „Da greift eins ins andere.“

Los geht es am Pfingstsonntag, 20. Mai, 10 Uhr, mit einem Gottesdienst in der Martinuskirche. „Das wird auch der zentrale Pfingst-Gottesdienst für die Pfarrei sein“, kündigt Grünebach an. Im Anschluss spendiert der Förderverein jedem Besucher ein Glas Sekt, dazu spielt die Hermeskeiler Stadtkapelle. Die Gläser für den Empfang stellt der Karnevalsverein Ruck-Zuck zur Verfügung. Nach dem Mittagessen bieten die Kita-Teams ein Kinderprogramm an, der Darts Club Beuren lädt ein zum Dartturnier.

Gefeiert wird nicht nur auf dem Kirchenvorplatz. Auch ein Teil der Martinusstraße soll für Stände genutzt und deshalb bis 21 Uhr für den Verkehr gesperrt werden. „Falls es regnen sollte, sind wir mit Zelten und Pavillons gewappnet“, verspricht Grünebach. Weil rechtzeitig aufgeräumt werden müsse, um die Straße wieder freizugeben, sei der Festausklang für etwa 17 Uhr geplant.

Pünktlich zum Fest ist auch die Festschrift geliefert worden (siehe Info), die der Heimatforscher Dittmar Lauer, neuer Vorsitzender des Kulturgeschichtlichen Vereins Hochwald, zusammengestellt hat. „Anfangs sollte es nur eine kleine Broschüre werden, jetzt sind es fast 140 Seiten“, sagt Grünebach anerkennend. Lauer habe mit seinem Team unzählige historische Quellen durchgearbeitet, um die Geschichte der Hermeskeiler Kirchen zu rekonstruieren, die vor dem Neubau von 1868 existierten. „Es gab damals einige Querelen zum Standort der Kirche“, weiß Grünebach. Zur Geschichte der Martinuskirche ab 1871 sei schon ein zweiter Band in Arbeit.

100 Exemplare der Festschrift wurden laut Stefan Lorenzen, der sich um die Kassenführung kümmert, vorbestellt. Sie sollen am Sonntag auf dem Fest ausgehändigt werden. Aber auch für Interessenten, die nicht reserviert hätten, seien ausreichend Bücher verfügbar. Den Druck hätten fast ausschließlich Sponsoren finanziert.

Inspiriert durch die Arbeit mit den historischen Dokumenten hat sich der Förderverein etwas Besonderes einfallen lassen: „Es gibt ein Ratespiel. Die Leute sollen schätzen, wie viele Kinder seit der Grundsteinlegung in der Martinuskirche getauft wurden“, kündigt Grünebach an. Der Preis werde noch festgelegt. „Aber da fällt uns sicher was Schönes ein“, sagt Renate Nickels. Sie habe zu dem Team gehört, das die Taufbücher „gewälzt“ habe, verrät sie. Bei der Festvorbereitung und generell im Förderverein mitzuhelfen, hält sie für eine „Selbstverständlichkeit“.

Auf die engagierten Vereinsmitglieder habe die Pfarrei schon mehrfach zählen können, lobt Grünebach. In den vergangenen Jahren seien insgesamt rund 45 000 Euro für Sanierungsarbeiten an der Kirche gespendet worden. Auch der Erlös des Jubiläumsfests soll in den Erhalt des Gotteshauses fließen. Als nächster Schritt steht nach der Erneuerung des Glockenstuhls im vergangenen Jahr die Außensanierung des Kirchturms bevor. „Wann genau das sein wird, wissen wir noch nicht, vielleicht erst 2021“, sagt der Pastor. „Aber das wird eine größere Sache. Da können wir jetzt schon anfangen zu sammeln.“

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