Hoffnung der Feuerwehrleute liegt auf den Kleinsten

Hermeskeil/Konz · Noch vor der Einweihung am 10. April hat der Kreisfeuerwehrverband das neue Rheinland-Pfälzische Feuerwehrmuseum in Hermeskeil für seinen Delegiertentag genutzt. Der Verband muss weiter ohne Vorsitzenden auskommen. Niemand wollte kandidieren. Das größere Problem ist für die Wehren aber der fehlende Nachwuchs.

 Früh übt sich: Die Hermeskeiler Bambiniwehr existiert bereits seit fünf Jahren. Beim Kreisfeuerwehrtag wurde auch anderen Wehren empfohlen, die Kleinsten schon zu integrieren..TV-Foto: Archiv/Herbert Thormeyer

Früh übt sich: Die Hermeskeiler Bambiniwehr existiert bereits seit fünf Jahren. Beim Kreisfeuerwehrtag wurde auch anderen Wehren empfohlen, die Kleinsten schon zu integrieren..TV-Foto: Archiv/Herbert Thormeyer

Hermeskeil/Konz. Noch ist es ein wenig zugig, und an einigen Stellen liegen Baumaterialien, doch für den 31. Delegiertentag des Kreisfeuerwehrverbandes Trier-Saarburg war das neue Rheinland-Pfälzische Feuerwehrmuseum Hermeskeil bereits jetzt eine schmucke Tagungsstätte. Hier soll ab 11. April die Feuerwehr für jedermann erlebbar werden.
Von den 129 Wehren im Kreis hatten 51 Delegierte geschickt. Der bisherige Vorsitzende Frank Zühlke kann diese Funktion als Vorsitzender aus beruflichen Gründen nicht weiter ausüben. Ein Nachfolger konnte nicht gefunden werden. Bis zum Delegiertentag 2015 in Reinsfeld übernehmen die Stellvertreter Matthias Liesch und Bernd Krewer dieses Amt mit.
Doch ging es nicht nur um die Besetzung von Vorstandsposten, sondern vor allem um die Nachwuchsgewinnung, die den Wehrleuten in einer immer älter werdenden und schrumpfenden Gesellschaft Sorgen bereitet. "Wir haben keinen, der uns fährt" stand auf einem Plakat mit Feuerwehrautos. Das Mittel der Wahl, hier gegenzusteuern, ist für den Referatsleiter Bambini-Feuerwehr, Michael Klein vom Landesfeuerwehrverband, den Nachwuchs bereits im Kindergarten "abzugreifen". Der Wenn-ich-groß-bin-werde-ich-Feuerwehrmann-Effekt solle genutzt werden. "Da sind wir früher dran als alle anderen Vereine", sagt Klein. Aber dafür müssen auch Betreuende und Kursleiter ausgebildet werden. Klein denkt dabei an Mitglieder der Alterswehr. Laut Kreisjugendfeuerwehrwart Klaus Simon wurde im vergangenen Jahr in Langsur eine neue Jugendwehr gegründet. Ende 2013 gab es im Landkreis 82 Jugendfeuerwehren. 678 Jungen und 194 Mädchen engagieren sich. "Trotz der Neugründung ist die Mitgliederzahl gesunken", bedauert Simon.
Der Hermeskeiler Wehrführer Daniel Bredel kann bereits auf eine fünfjährige, positive Erfahrung mit einer Bambini-Wehr verweisen: "Ich sage nur, versucht es!" Ab fünf Jahre seien die Kleinen in der Wehr aktiv.
Bundestagsabgeordneter Bernhard Kaster lobte die Ehrenamtler und besonders das Engagement im Kreisfeuerwehrverband: "Die legen noch eine Schippe drauf." Landrat Günther Schartz nannte Zahlen, was dem Kreis die Ausrüstung der Retter wert ist: "400 000 Euro haben wir für Großfahrzeuge dazugegeben und fürs Museum noch einmal 150 000 Euro." Der Beigeordnete der Verbandsgemeinde Hermeskeil, Hartmut Heck, nannte den 10. April als Datum der Eröffnungsfeier für das Feuerwehrmuseum. Stadtbürgermeister und Fördervereinsvorsitzender Udo Moser ist sicher: "Es wird ein Erlebnismuseum, das die Vergangenheit und die Zukunft der Wehr zeigt." Auch dieses Erlebnis könne Interesse am Mitmachen wecken. doth

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