IGS Hermeskeil wird keine Schwerpunktschule

Hermeskeil · An der Integrierten Gesamtschule (IGS) Hermeskeil wird es ab dem Sommer keinen gemeinsamen Unterricht für Kinder mit und ohne Beeinträchtigung geben. Das Land lehnt die erforderliche Ausweisung der IGS als Schwerpunktschule ab. Der Kreis bedauert das und vermisst eine Begründung für diese Entscheidung.

Hermeskeil. Ein aktuelles Schreiben des Mainzer Bildungsministeriums stößt bei der Trier-Saarburger Kreisverwaltung auf großes Unverständnis. Der Kreis ist Träger der Hermeskeiler IGS, und der Kreistag hatte in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich zugestimmt, dass sich die Bildungsstätte im Hochwald ab dem Schuljahr 2014/15 für die Aufnahme von Kindern mit Beeinträchtigung öffnet - ein Modell, das als Inklusion bezeichnet wird. (der TV berichtete). Dazu wird es nun aber nicht kommen. Denn das Land hat nach Auskunft der Kreisverwaltung mitgeteilt, dass die ursprünglich vorgesehene Beauftragung der IGS als Schwerpunktschule aufgehoben wird. Der Kreis moniert diese Entscheidung und ärgert sich vor allem, dass das Ministerium dafür keine Erklärung mitgeliefert hat. Landrat Günther Schartz (CDU) sagt: "Das Land hat sich offensichtlich mit unserem Kreistagsbeschluss und mit unseren Argumenten nicht auseinandergesetzt und so die Ablehnung auch nicht begründet." Scheinbar sei man nicht in der Lage, eine sachgerechte Antwort auf die vom Kreistag aufgeworfenen Fragen zu geben. Denn dieses Gremium hatte sein Ja zur Einrichtung einer Schwerpunktschule in Hermeskeil an die Bedingung geknüpft, "dass die weitere Finanzierung für den Landkreis geklärt ist". So werden an Schwerpunktschulen Integrationshelfer eingesetzt. Anders als bei Lehrern übernimmt das Land deren Personalkosten aber nur zu 50 Prozent. Auch bei den nötigen baulichen Veränderungen in der Schule - zum Beispiel für mehr Barrierefreiheit - hatte der Kreis das Land in einer größeren finanziellen Pflicht gesehen. Dass das Ministerium seine Ablehnung nicht näher erläutert hat, kommentiert Schartz so: "Das ist kein Umgang mit gestellten Fragen oder geäußerten Bedenken und gegenüber dem Kreistag respektlos."
Dass die IGS Hermeskeil nun doch keine Schwerpunktschule wird, gehe auf Kosten der betroffenen Familien, die ihre Kinder dort nun nicht unterrichten lassen können. IGS-Rektorin Christa Breidert hatte kürzlich gesagt, dass für ein Kind mit Förderbedarf eine Anmeldung vorliege. Bei zwei weiteren Kindern sei noch keine abschließende Entscheidung gefallen. Im Kreis gibt es eine weiterführende Schwerpunktschule: die Realschule plus Konz. red/ax

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