In der Fußgängerzone fallen sechs Bäume

Bekanntschaft mit der Motorsäge werden in den nächsten Wochen sechs Bäume in der Hermeskeiler Fußgängerzone machen. Sie weichen neuen Säulenhainbuchen, die dem "Langen Markt" ein einheitlicheres Erscheinungsbild geben sollen. Die Neuanpflanzungen sind der erste Schritt für die für 90 000 Euro geplanten kosmetischen Verbesserungen in der Innenstadt.

 Noch ist dieses Foto mit einer Kinderkettensäge nur gestellt. Doch bald wird es damit ernst. In der Hermeskeiler Fußgängerzone werden mehrere Bäume gefällt. TV-Foto: Axel Munsteiner

Noch ist dieses Foto mit einer Kinderkettensäge nur gestellt. Doch bald wird es damit ernst. In der Hermeskeiler Fußgängerzone werden mehrere Bäume gefällt. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. Wenn Kommunen in ihrer Innenstadt alte Bäume fällen wollen, kann das zuweilen für sehr viel Aufregung sorgen. So gründete sich im Juli 2007 in der Hermeskeil benachbarten Kreisstadt Birkenfeld eine Bürgerinitiative, als dort eine alte Lindenreihe dem Ausbau der Friedrich-August-Straße zum Opfer fallen sollte. Auch in Dudeldorf (Eifelkreis Bitburg) gingen vor drei Jahren etliche Einwohner auf die Barrikaden und prostestierten mit einer Unterschriftenliste dagegen, dass zwei Kastanien am Stadttor umgehauen wurden.

Stadtrat hatte Fällen von Bäumen beschlossen



Dass es in Hermeskeil zu solchen Wallungen kommt, scheint bis dato unwahrscheinlich. Zumindest der Stadtrat hat sich bereits einstimmig dafür ausgesprochen, dass in der Fußgängerzone sechs Bäume entfernt werden. Das müsse noch vor März gemacht werden, weil danach Baumfällungen wegen des Beginns der Vogelnistphase nicht mehr erlaubt sind, sagt Harald Haubricht, Leiter des Verbandsgemeinde-Bauamts.

Ein Grund für diesen Schritt sei, "dass die Wurzeln der alten Bäume inzwischen schon die Ummantelungen aus Naturstein gesprengt haben". Der Kastanienbaum, der seitlich vom Rathaus steht, würde zudem das Trauzimmer stark verdunkeln. Schließlich stehen bisher entlang des "Langen Marktes" lauter unterschiedliche Bäume - also sozusagen Gewächse quer durch den Garten. Der Stadtrat hat deshalb dem Vorschlag zugestimmt, der Fußgängerzone in Sachen neuer Begrünung eine einheitliche Optik zu geben.

An die Stelle der gefällten Bäume kommen sogenannte Säulenhainbuchen, wie sie in Hermeskeil beispielsweise schon vor dem Norma-Markt oder im Neubaugebiet "Medumland" angepflanzt wurden. Alle sechs Exemplare sind schon einige Jahre alt, haben eine Höhe von vier bis fünf Metern und einen Stammdurchmesser von circa acht Zentimetern. "Der große Vorteil ist also, dass wir sofort wieder Grün in der Fußgängerzone haben", sagt Stadtbürgermeister Udo Moser (Bürger für Bürger). Um die Hainbuchen herum werden gusseiserne Roste als Schutz gestellt.

Ausdrücklich weisen Moser und Haubricht darauf hin, dass die zwei alten Linden, die an den beiden Enden der Fußgängerzone stehen, nicht gefällt werden. Die Kosten für die Arbeiten schätzt das VG-Bauamt auf circa 23 000 Euro, wobei die Männer vom städtischen Bauhof einen Teil als Eigenleistung abdecken können.

Kosmetik für Fußgängerzone



Bei dieser Maßnahme handelt es sich um den ersten Schritt für ein insgesamt rund 90 000 Euro schweres Gesamtpaket, das das Aussehen der Hermeskeiler Fußgängerzone aufpolieren soll. "Wir wollen in der Innenstadt leichte kosmetische Veränderungen vornehmen. Mehr ist nicht machbar, weil wir uns dabei nach unseren finanziellen Möglichkeiten richten müssen", sagt Moser. Später soll unter anderem direkt am Rathaus ein kleiner Spielplatzbereich für Kinder mit mehreren Geräten entstehen.

Es ist zudem geplant, die Sitzbänke aus Holz gegen neue Bänke aus Edelstahl auszutauschen und an beiden Enden der Fußgängerzone Infosäulen aufzustellen.

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