Keine Lustspiele im Landhaus

REINSFELD. Viel Gesprächsstoff liefern zurzeit Gerüchte über die Eröffnung eines Swinger-Clubs im Reinsfelder "Landhaus". Diese Pläne scheinen nun aber ad acta gelegt worden zu sein. Ein Antrag auf Nutzungsänderung des Gebäudes sei inzwischen zurückgezogen worden, teilt die Kreisverwaltung jetzt auf TV -Anfrage mit.

 Die Gerüchteküche brodelt: Spekulationen über die Eröffnung eines Swinger-Clubs im "Landhaus" haben in Reinsfeld für viel Aufregung gesorgt. Eine interessierte Investorin hat den dafür notwendigen Antrag auf Nutzungsänderung inzwischen aber zurückgezogen, heißt es bei der Kreisverwaltung.Foto: Axel Munsteiner

Die Gerüchteküche brodelt: Spekulationen über die Eröffnung eines Swinger-Clubs im "Landhaus" haben in Reinsfeld für viel Aufregung gesorgt. Eine interessierte Investorin hat den dafür notwendigen Antrag auf Nutzungsänderung inzwischen aber zurückgezogen, heißt es bei der Kreisverwaltung.Foto: Axel Munsteiner

Unweit des Azur-Campingparks, im Ortsteil "Siedlung" steht ein stattliches, aber bereits etwas verwahrlost wirkendes Haus, über dessen zukünftige Nutzung in den vergangenen Tagen in Reinsfeld viel gemunkelt wurde. Im Frühjahr werde im "Landhaus" ein Swinger-Club seine Pforten öffnen, raunt es überall durch den Ort. In Etablissements dieser Art können sich Paare - nachdem sie sich üblicherweise zuvor telefonisch angemeldet und Eintritt bezahlt haben - munter sexuell austauschen."Warum nicht, wenn es etwas Seriöses ist?"

Während ein unmittelbarer Nachbar des "Landhauses" prinzipiell nichts gegen den Klub für Wechselspielchen einzuwenden hat und sagt, "solange es hier nachts ruhig bleibt, ist mir egal, was die dort machen", macht eine Bewohnerin der Siedlungsstraße aus ihrem Missmut keinen Hehl. "Das wäre wirklich die Höhe. Einen Swinger-Klub vor der Haustür brauche ich nun wirklich nicht." Eine Auffassung, die viele Reinsfelder teilen. Doch was ist eigentlich dran an den Gerüchten? "Ja, es hat eine Anfrage gegeben", bestätigt Ortsbürgermeister Rainer Spies im Gespräch mit dem TV . Eine Interessentin habe das seit zwei Jahren leer stehende Haus, in dem in der Vergangenheit mehrere Gaststätten-Pächter ein und ausgegangen sind, in einen privaten Pärchen-Klub umwandeln wollen. Nach TV -Informationen handelt es sich dabei um eine Frau, die auch auf dem Bitburger Flugplatz einen solchen Club leitet. Der Reinsfelder Gemeinderat hat sich daraufhin Ende des vorigen Jahres mit der Anfrage in nicht-öffentlicher Sitzung befasst. Ergebnis: Alle Beteiligten hätten sich in dieser Angelegenheit zurückhaltend geäußert. "Das möchte ich auch tun", sagt Spies. Der Tenor der Beratungen sei aber gewesen: "Warum nicht, wenn es etwas Seriöses ist und nicht in Richtung Bordell geht." Die Gemeinde habe zwar ihr Einvernehmen erteilt. Allerdings, so die Auffassung von Spies, "konnten wir als Rat im Grunde genommen überhaupt nichts machen, weil es sich um einen Klub auf privater Basis handelt. Da ist die Öffentlichkeit außen vor." Nach Auskunft der Verbandsgemeinde-Verwaltung Hermeskeil ist die Rechtslage prinzipiell so, dass derjenige, der einen Swinger-Club betreiben will, nicht nur eine Gaststätten-Erlaubnis braucht und ein Gewerbe anmelden muss. Weil das Gebäude, in diesem Fall das "Landhaus" umfunktioniert würde, muss auch ein Antrag auf Nutzungsänderung gestellt werden. "Das ist ein baurechtliches Genehmigungsverfahren, wofür der Kreis zuständig ist", heißt es bei der VG-Verwaltung.Angelegenheit ist offiziell vom Tisch

Dort wurde ein entsprechender Antrag zwar gestellt, doch inzwischen scheint es sich die Investorin wieder anders überlegt zu haben. "Der Antrag auf Nutzungsänderung ist bei uns telefonisch zurückgezogen worden", sagt Thomas Müller, Pressesprecher der Kreisverwaltung, dem TV am Montag. Eine schriftliche Bestätigung soll noch folgen. Damit sei die Angelegenheit aus Sicht der zuständigen Genehmigungsbehörde offiziell vom Tisch, so Müller weiter. Oder im Klartext: Ohne diese Nutzungsänderung darf im Reinsfelder "Landhaus" kein legaler Swinger-Club betrieben werden.

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