Klares Bekenntnis zur St. Josefs-Klinik

Hermeskeil · Für den langfristigen Bestand des Hermeskeiler Krankenhauses ist eine stärkere Vernetzung zwischen ambulanter und stationärer Behandlung nötig. Das machte die CDU-Landeschefin Julia Klöckner bei einem Besuch in der St. Josef-Klinik deutlich.

Hermeskeil. "Das Krankenhaus in Hermeskeil muss bleiben". Das betonte die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner, nachdem sie sich mit Parteifreunden vor Ort über die Situation der St. Josef-Klinik informiert hatte. Zwar sind die früheren Gerüchte über eine Schließung schon seit längerer Zeit vom Tisch. Das allgemeine Problem, dass es Krankenhäuser im ländlichen Raum gegenüber der Konkurrenz in größeren Städten wegen niedriger Fallzahlen finanziell schwer haben, ist aber weiterhin akut. Außerdem ist eine Anstellung in einem Krankenhaus auf dem Land für Ärzte weniger attraktiv. Aufgabe der Politik sei es aber, dass die Krankenhausversorgung auch in den dünner besiedelten Gebieten aufrechterhalten wird: "Gerade ältere Leute machen ihr Sicherheitsgefühl häufig von der Erreichbarkeit einer Klinik abhängig", sagte Klöckner bei einem Besuch in Hermeskeil.
Träger des St. Josefs-Krankenhauses ist die Marienhaus GmbH. Deren Geschäftsführer Günter Merschbächer betonte in einem gemeinsamen Pressegespräch mit den CDU-Politikern, "dass wir uns gefordert sehen, auf die sich verändernden Bedingungen zu reagieren. Es gibt aber kein Schema F." Eine wichtige Perspektive für die Klinik könnte aber sein, dass dort ambulante und stationäre Behandlung stärker verzahnt werden. Dafür gebe es "verschiedene Denkmodelle", sagte Landrat Günther Schartz. Er erinnerte daran, dass der Kreis im Zuge des Moro-Projekts beim Bund einen Antrag gestellt hat, dessen Ziel die Einrichtung sogenannter medizinischer Versorgungszentren (MVZ) ist. Bei all diesen Überlegungen sei es wichtig, die niedergelassenen Ärzte in Hermeskeil in den Prozess einzubinden, so Schartz und Merschbächer unisono.
Zwar wird in der öffentlichen Diskussion häufig darauf verwiesen, dass der aktuelle Landeskrankenhausplan nur bis 2016 Gültigkeit hat. Er wird danach aber fortgeschrieben und somit gebe es auch über diesen Termin hinaus eine Perspektive für die Hermeskeiler Klinik mit ihren 180 Betten. Dass dies auch die Sicht des Trägers ist, machte Merschbächer mit einem Hinweis deutlich. Er berichtete davon, dass die Marienhaus GmbH für die Hermeskeiler Klinik bereits eine Analyse des Versorgungsbedarfs im Jahr 2020 erstellt hat. ax

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