Lob von Badenixen und Wasserratten

Ist mit dem "neuen" Hermeskeiler Freibad alles besser geworden, oder trauert so mancher Besucher noch dem alten Vorgänger nach? Ein Jahr nach Abschluss der Komplett-Sanierung und der Wiedereröffnung des modernisierten Bads macht der TV den Stimmungstest bei den Gästen.

Hermeskeil. Im Juni 2008 wurde das Freibad nach einem millionenschweren Umbau wiedereröffnet. Ein neues Konzept und ein attraktiveres Angebot sollten neue Anreize für Besucher schaffen. Ein Jahr später ziehen die Gäste ein überwiegend positives Fazit über die Veränderungen.

"Es sollten mehr Leute kommen"



"Die ganze Arbeit und Mühe hat sich zu 100 Prozent gelohnt", sagt Gilla Wilhelmi beim Blick auf das Freibad. Von 2003 bis 2008 engagierte sie sich im Förderverein "Rettet das Freibad", der unter Vorsitz von Claudia Fuchs für den Erhalt des Schwimmbads kämpfte. Zusammen mit bis zu 400 Mitgliedern sammelte sie Spenden und half bei der Instandhaltung der Anlage mit, bis im Jahr 2007 endlich der Startschuss für die Sanierung fiel.

Das Freibad erhielt zum Preis von vier Millionen Euro ein neues Gesicht: Schwimm- und Sprungbecken wurden getrennt, das abgelegene Kinderbecken an den Nichtschwimmerbereich angeschlossen und komfortable Umkleidekabinen geschaffen.

Doch wie beurteilen die Gäste die Neuerungen im Jahr nach der Wiedereröffnung? Klaus Jessen (46) aus Nonnweiler besucht das Freibad regelmäßig mit seiner Familie und lobt das neue Konzept: "Durch die kleineren Becken und Wiesen wird mehr Freizeitwert als im alten Schwimmbad geboten. Es wirkt einfach moderner." Auch Gerhard Eiden ist von den Veränderungen überzeugt. Der 52-Jährige aus Hermeskeil stellt fest, dass "die ganze Optik der Anlage kompakter und ansprechender ist". Bereits im vergangenen Jahr sprach Bürgermeister Michael Hülpes im TV vom "attraktivsten Bad weit und breit". Keine Fehleinschätzung, wie das Beispiel von Anja Doctorowsky aus Birkenfeld zeigt. Mit ihrem Sohn Jan fährt sie nur wegen des Freibads nach Hermeskeil, da sie die Becken "schöner als in anderen Schwimmbädern" findet und das familienfreundliche Ambiente genießt. Von besonderer Bedeutung ist natürlich auch die Meinung der Jugendlichen, die einen Großteil ihrer Freizeit im Schwimmbad verbringen. Auf positive Resonanz stößt bei ihnen vor allem das zweite Volleyball-Feld.

Alexander Scherer (16) aus Primstal bemängelt zwar "die hohen Preise am Kiosk", freut sich ansonsten jedoch über die "verbesserte Hygiene durch die neuen Edelstahlbecken".

In den Augen der Besucher war die Sanierung also eine überaus sinnvolle Investition. Doch wie steht es um die Zukunft des Freibads?

"Die Anlage ist wunderbar, wird aber viel zu wenig genutzt", meint der Hermeskeiler Rentner Paul Müller. "Es sollten mehr Leute kommen, damit das Freibad garantiert erhalten bleibt".

In der Tat ist die Badesaison 2009 bislang eher durchwachsen gelaufen. Bis Anfang dieser Woche wurden gerade einmal 5000 Besucher gezählt.

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