Malborner bitten um Zustimmung für Wechsel nach Hermeskeil

Hermeskeil/Malborn · Malborn will in die Verbandsgemeinde Hermeskeil wechseln. Ein erster formeller Schritt in diese Richtung ist nun gemacht: Der Hermeskeiler Stadtrat hat einer Eingliederung des Hunsrückorts zugestimmt. Auch die Ortsgemeinden sollen jetzt entsprechende Beschlüsse einholen.

Hermeskeil/Malborn. Die Verbandsgemeinde (VG) Thalfang am Erbeskopf wird spätestens 2019 aufgelöst. Das steht ebenso fest wie der Wunsch ihrer Ortsgemeinde Malborn, sich künftig der Nachbar-VG Hermeskeil anzuschließen. Dafür stimmten 2012 bei einem Bürgerentscheid etwa 80 Prozent der stimmberechtigten Einwohner. Seitdem kämpfen die Malborner für dieses Ziel, dem sie nun ein Stück näher gekommen sind.
Denn der Stadtrat Hermeskeil hat geschlossen einer möglichen Eingliederung Malborns mit dem Ortsteil Thiergarten in die Verbandsgemeinde Hermeskeil zugestimmt. Hintergrund dieses Votums ist ein Schreiben, das die Malborner Ende Oktober aus dem rheinland-pfälzischen Innenministerium erhalten haben. Sie hatten um Klärung ihrer Optionen gebeten, da sie eine Eingliederung in die Einheitsgemeinde (EG) Morbach und damit den Verlust ihrer Selbstständigkeit als Ortsgemeinde verhindern wollen. Denn die VG Thalfang will mit Morbach über eine Fusion verhandeln.
Innenminister Roger Lewentz stellt in seiner Antwort klar, dass das Gesetz zur Kommunalreform Wechsel über Landkreisgrenzen wie von Bernkastel-Wittlich nach Trier-Saarburg nur ausnahmsweise zulasse. Dafür müssten "hinreichende Gründe" vorliegen. Zudem müssten die Räte der VG Thalfang und Hermeskeil sowie die Mehrheit ihrer Ortsgemeinderäte, die zugleich eine Mehrheit der Einwohner repräsentieren müsse, dem Wechsel zustimmen. Sollten außerdem "keine durchgreifenden Gemeinwohlgründe" dagegen sprechen, dann hätten die betroffenen Verbandsgemeinden und Kreise "Näheres zu dieser Gebietsänderung abzuklären".
Kommunal reform


"Das bedeutet, dann geht es um viel Geld", erläutert Werner Haubrich, Büroleiter der VG Hermeskeil. Ausgleichszahlungen seien vertraglich festzulegen. "Das werden harte Verhandlungen." Mit dem Votum im Hermeskeiler Stadtrat sei "ein erster formeller Schritt" getan. Auf Bitten der Malborner Ortsbürgermeisterin Petra-Claudia Hogh werde man nun auch in den Ortsgemeinden entsprechende Beschlüsse einholen. In Thalfang hat Hogh die Ortsgremien ebenfalls um ihre Zustimmung gebeten.
Die VG Hermeskeil hat schon im September zugesichert, Malborn aufzunehmen (der TV berichtete). Der Hermeskeiler Stadtchef Mathias Queck begründet diese Bereitschaft nicht nur mit dem Bestreben, das Mittelzentrum Hermeskeil zu stärken: "Hermeskeil garantiert den Bürgern von Malborn eine wohnortnahe Versorgung mit Einkaufsmöglichkeiten, Ärzten, Amtsgericht und Krankenhaus." Morbach biete diese Strukturen nicht, das nächst gelegene Amtsgericht für die Thalfanger befinde sich in Bernkastel-Kues. cweb

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