Pfarrer fungiert beim Kirmesauftakt als Kellner
Reinsfeld · Viel Musik und Stimmung zeichnet die Remigius-Kirmes in Reinsfeld aus, die seit der Weihe der Pfarrkirche im Jahre 1909 gefeiert wird. Nach der Heiligen Messe und dem traditionellen Fassanstich im Festzelt haben 600 Besucher am Samstagabend tüchtig gefeiert. Musik für alle Generationen wurde geboten. Mit dem Bierkrugschieben heute Abend wird es noch einmal originell.
Reinsfeld. Vor dem offiziellen Fassanstich ist das Festzelt der Reinsfelder Kirmes fast leer. Das ändert sich schlagartig nach dem Festamt, erstmals zelebriert vom neuen Pastor Kai Quirin. "Ohne Kirche keine Kirmes", weiß der Geistliche, der sein Amt am 16. September offiziell angetreten hat.
Denn das Fest beziehe sich schließlich auf die Weihe des Gotteshauses im Jahre 1909, das dem Heiligen Remigius geweiht ist.
Ohne Kirche keine Kirmes
Pastor Quirin hielt das Fässchen fest, in das Ortsbürgermeister Rainer Spies den Zapfhahn mit drei satten Schlägen trieb. Zwei Fässchen ließ die Ortsgemeinde als Freibier "springen". Pastor Quirin half auch bei der Verteilung des kostenlosen Gerstensaftes.
"Wir haben als einer der letzten Kirmesfeste der Region immer ein Problem mit dem Wetter", bedauert der Ortschef. Viele Schausteller haben schon mit der Saison abgeschlossen.
Nur die Schaustellerfamilien Klein und Sonnier halten der Reinsfelder Kirmes seit Jahrzehnten die Treue.
Livemusik im Festzelt
Rund 600 Besucher waren es am späten Samstagabend, die Musik der Band Jomtones und die lockere Atmosphäre genossen. Beileibe nicht alle sind Reinsfelder. "Wir haben vor drei Jahren von dem tollen Kirmesfest in Reinsfeld erfahren und kommen mit der ganzen Familie jedes Jahr wieder", verrät Alexandra Stein aus der Nähe von Bonn. Dass solch ein relativ kleines Dorf ein so großes Fest auf die Beine stellt, findet die Bewunderung der Rheinländerin. Denn das gibt es auf den Dörfern ihrer Heimat nicht.
Am ersten Tag wurde Kirmesrock für die junge Generation geboten. DJ Shark One und seine Lasershow lockte jedoch nur rund 300 junge Leute ins Festzelt.
"Das Ausgehverhalten der Jugend hat sich verändert", bedauert Zeltbetreiber Elmar Schröder und fügt hinzu: "Die glühen teilweise schon zu Hause vor." Daraus resultierte am ersten Abend ein Umsatzeinbruch von 30 Prozent im Vergleich zu früheren Jahren. Heute, am Montag, lohnt es sich ganz besonders, nach Reinsfeld zur Kirmes zu fahren. Es spielt die bekannte Band Klimaschock und es wird mit dem zweiten Bierkrugschieben um den Warsteiner- Cup sogar sportlich. Los geht\'s um 20.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. doth