Pizza-Wagner baut neues Werk in Otzenhausen

Nonnweiler · Das im Bau befindliche Werksgebäude der Firma Pizza Wagner in Otzenhausen ist mit 45 Millionen Euro veranschlagt, soll im Februar 2013 die Produktion aufnehmen und die Herstellung von 70 Millionen Pizzen zusätzlich pro Jahr ermöglichen.

Nonnweiler. Erstaunlich, was Prominente bei erfreulichen Großereignissen zuweilen über sich verraten. Ihre Karriere, also die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sei in einem Haushalt mit drei Kindern ohne Wagner-Tiefkühl- Pizzen nicht denkbar gewesen, sagte die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) humorvoll anlässlich der Grundsteinlegung zum neuen Werk des Unternehmens Pizza Wagner in Nonnweiler-Otzenhausen.
Heute schon gehen rund 280 Millionen Tiefkühlprodukte jährlich von Nonnweiler aus in über 20 Länder Europas auf die Reise. Auch Landrat Udo Recktenwald ließ durchblicken, dass er sein Studentenleben ohne Wagner-Tiefkühlpizzen kaum überstanden hätte.
Die 45-Millionen-Euro-Investition, die das Unternehmen gemeinsam mit Nestlé als größtem Lebensmittelkonzern der Welt schultert, sichere die Arbeitsplätze und den saarländischen Standort.
Heute schon stehen 1400 Beschäftigte an den bestehenden Produktionsstätten in Otzenhausen sowie Braunshausen in Lohn und Brot. Mit der Einweihung des neuen Werkes werden noch einmal 40 Arbeitsplätze hinzukommen. Wagner hat am deutschen Tiefkühlpizzen-Markt 30 Prozent Anteil.
Grund zur Freude hat dank dieser Perspektiven auch der Bürgermeister der Gemeinde Nonnweiler, Franz Josef Barth. Pizza Wagner trage mit dazu bei, dass die Gemeinde nach Kirkel die finanzkräftigste Kommune an der Saar sei. Der große Sprung vom kleinen Familienunternehmen, das 1969 von Bäckermeister Ernst Wagner gegründet wurde, zum größten Hersteller von Tiefkühlpizzen in Europa, ist nach den Worten von Gottfried Hares vor allem einer strategischen Entscheidung der Familie im Jahr 2005 zu verdanken.
Der Sprecher der Geschäftsführung der Wagner Tiefkühlprodukte verweist auf den damals vollzogenen Einstieg von Nestlé. Den Partner habe man sich selbst aussuchen können.
Es sei der Familie darum gegangen, Produkt-Qualität mit einer starken Ausweitung des internationalen Geschäftes zu verbinden.
Diese Allianz habe sich in der Verbindung mit Nestlé gefunden, was auch Nestlé-Deutschland-Chef Gerhard Berssenbrügge erneut bestätigte. Eine Allianz, die seit 2005 zu einer Absatzsteigerung um 400 Prozent geführt habe, vor allem im Export. Gleichzeitig sei die Exportquote bei 400 Millionen Euro Gesamtumsatz von 14 auf 36 Prozent gestiegen.
Es habe europaweit alternative Angebote zum saarländischen Standort für ein neues Werk gegeben, sagte Berssenbrügge. Nestlé habe sich wegen der hohen Produkt-Qualität sowie des exzellenten Niveaus der Facharbeiter entschieden, erneut in der Gemeinde Nonnweiler zu investieren.
Nestlé strebe zudem eine weitere Aufstockung der Anteile an Wagner von derzeit 75 Prozent an, die auch 100 Prozent erreichen könne.
Einen Fahrplan für dieses Unterfangen gebe es aber nicht.
Es bleibe der Familie Wagner vorbehalten, über Zeitpunkte und die Höhe ihres Anteils zu entscheiden.

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