Reinsfeld will zwölf weitere Windräder

Reinsfeld · Auf dem Gebiet der Gemeinde Reinsfeld sollen zwölf neue Windräder errichtet werden. Als Standort der Anlagen hat sich der Rat am Dienstagabend bei vier Gegenstimmen auf den Bereich Taubenberg und Bocksberg verständigt.

 Windräder prägen schon lange die Silhouette von Reinsfeld. Die Gemeinde plant nun die Errichtung von zwölf weiteren Anlagen. TV-Foto: Axel Munsteiner

Windräder prägen schon lange die Silhouette von Reinsfeld. Die Gemeinde plant nun die Errichtung von zwölf weiteren Anlagen. TV-Foto: Axel Munsteiner

Reinsfeld. Die Hochwaldgemeinde Reinsfeld setzt schon seit Jahren auf erneuerbare Energien. Auf ihrem Grund und Boden drehen sich nahe der A 1 mehrere Windräder. Nun sollen zwölf weitere weiße Mühlen dazukommen. Bei diesen Plänen hat sich der Rat zu einer Partnerschaft mit der baden-württembergischen Firma Gaia entschlossen. Zusammen mit dem Unternehmen haben Reinsfelder Gemeindevertreter sich zunächst im Wald südlich der Hunsrückhöhenstraße umgeschaut und dann die möglichen Standorte für die Anlagen besprochen. Laut Ortsbürgermeister Rainer Spies (SPD) plant Gaia, insgesamt zwölf Anlagen im Reinsfelder Gemeindewald aufzustellen. Bei dieser Standortauswahl habe man versucht, "die Anlagen auf exponierten Stellen am Waldrand beziehungsweise auf Lichtungen zu positionieren", so Spies. Auch die Nähe zu schon bestehenden Forstwegen wurde gesucht, denn so müsse bei der späteren Errichtung der Räder weniger Wald gerodet werden.
Die geplanten Windkraftanlagen gruppieren sich zum einen rund um den Taubenberg. Zum anderen sind aber auch drei Räder auf dem Bocksberg vorgesehen. Diesen Bereich, der westlich der Wadrill in Richtung der Gemeindegrenze nach Kell liegt, hatten die Reinsfelder bisher bei ihren Überlegungen ausgeklammert.
Vom Rat war am Dienstagabend die Entscheidung gefordert, ob er diese Pläne akzeptiert und die Gemeinde sich auf diese zwölf Standorte für Windräder festlegen soll. Das hat das Gremium mit großer Mehrheit getan. Es gab lediglich vier Gegenstimmen aus den Reihen der Offenen Wählerliste (OWL). Das Nein dieser Ratsmitglieder hatte aber nichts mit einem grundsätzlichen Widerstand gegen den Ausbau der Windkraft in Reinsfeld zu tun. "Es gebe in seiner Fraktion aber unterschiedliche Meinungen, ob man auch Räder auf dem Bocksberg aufstellen solle", sagte Sprecher Paul Port. Er habe persönlich nichts dagegen, "weil wir mit zwölf Rädern die Gegend nicht überfrachten würden." Andere OWL-Mitglieder hätten sich aber dafür ausgesprochen, den Wildwuchs an Windrädern einzudämmen. So betonte OWL-Mann Werner Mannerhans: "Ich habe ein Problem mit dem Bocksberg."
Nach dem mehrheitlichen Ratsbeschluss werden die Reinsfelder zusammen mit Gaia jedoch ihre Pläne zur Errichtung der zwölf Räder weiterverfolgen. "Es gibt aber natürlich bei jedem Standort das Risiko, dass beispielsweise Artenschutzgründe der Genehmigung im Wege stehen. Darüber haben wir erst im Herbst Klarheit, wenn die entsprechenden Gutachten vorliegen", so Spies. Erst danach wird die Verbandsgemeinde Hermeskeil ihren Flächennutzungsplan ändern und die künftigen Gebiete für Windkraft ausweisen. Die Reinsfelder Räder könnten Teil eines großen Windparks mit dem Titel "Windpark Hochwald" werden. Die Nachbarn aus Gusenburg haben sich jedoch auf ihrem Gebiet für eine andere Betreiberfirma - das Unternehmen Jade - aus Norddeutschland entschieden (der TV berichtete). Der Rat der ebenfalls beteiligten Gemeinde Grimburg hat erst gestern Abend beschlossen, welcher Betreiber dort zum Zug kommen soll. Das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Bericht folgt.

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