Fastnacht Schleifer, Horror-Fan und junge Handball-Asse regieren die Hermeskeiler Narren

Hermeskeil · Der Karnevalverein Ruck-Zuck Hermeskeil hat seine Majestäten für die aktuelle Session vorgestellt und ein verdientes Mitglied ausgezeichnet.

 Die neuen Tollitäten in Hermeskeil (von links): Prinz Daniel III., Jannik I., Emma I. und Prinzessin Christina I. halten ihr Symbol der Macht, das goldene Narrenzepter, fest in den Händen.

Die neuen Tollitäten in Hermeskeil (von links): Prinz Daniel III., Jannik I., Emma I. und Prinzessin Christina I. halten ihr Symbol der Macht, das goldene Narrenzepter, fest in den Händen.

Foto: Herbert Thormeyer

Daniel III. und Christina I. sind das neue Prinzenpaar des Karnevalvereins Ruck-Zuck Hermeskeil. Die Majestäten repräsentieren das närrische Brauchtum gemeinsam mit dem neuen Kinderprinzenpaar Jannik I. (Resch) und Emma I. (Schmidt).

Bei der Proklamation im Johanneshaus verriet Nachwuchsregent Jannik seine Hobbys: Handball, Schwimmen, Klavier- und Trompetespielen. Auch Emma ist Handballerin, läuft und tanzt außerdem gern.

Prinz Daniel und ihre Lieblichkeit sind auch außerhalb der fünften Jahreszeit ein Paar. Beide sind Tänzer im Ruck-Zuck, er im Männerballett, sie kommt aus der Garde. Daniel ist von edlem Geblüt: „Ich stamme von der russischen Zarin Katharina der Großen ab.“ Und er ist ein Scharfmacher, als Schleifer bei seinem Luxemburger Arbeitgeber. Seine Prinzessin, eine Steuergehilfin, liebt die Horrorromane von Stephen King und Heavy-Metal-Musik.

„Wir suchen immer nach Eheleuten oder Partnern“, erklärt Ruck-Zuck-Vorsitzender Jörg Hartig den Findungsprozess, der im Sommer startete. Mit Franz „Kurt“ Müller bildet er die Findungskommission. Sind geeignete Kandidaten gefunden, klingele man einfach bei ihnen an der Haustür. „Es soll sich niemand vorbereiten können“, sagt Hartig. Denn meist hätten die potenziellen Tollitäten zunächst Respekt davor, sich auf eine Bühne zu stellen und zu Publikum zu sprechen. „Das ist nicht so schlimm, wenn man sich gut vorbereitet, sagen wir ihnen dann.“

So viel Selbstbestimmung wie möglich wird den Repräsentanten der Fastnacht gelassen, beispielsweise bei der Auswahl ihrer Kostüme. Der Verein übernimmt dafür einen Teil der Kosten. „Uns ist wichtig, dass sich das Paar wohlfühlt“, sagt Hartig. Immerhin stehen gut 30 Termine in einer Session auf dem Programm. Und das sind längst nicht nur Kappensitzungen, sondern auch Besuche bei Sponsoren, Behörden, der Polizei, Banken oder Altenheimen. Höhepunkt ist der Hermeskeiler Umzug am Rosenmontag, diesmal am 4. März.

Und dann war da noch eine ganz hohe Ehrung. Der zweite Vereinsvorsitzende Edgar Winter erhielt den Ehrenmitgliedsorden und eine Urkunde, auf der die Anerkennung der Verdienste für den Verein und das heimatliche Brauchtum dokumentiert ist. „Er ist immer da und packt an, und zwar Ruck-Zuck“, lobte Jörg Hartig.

Womit Winter nicht gerechnet hatte, war, dass ihn rund 200 Narren im Saal minutenlang mit stehenden Ovationen ehrten. Da flossen sogar ein paar Tränen. „Es hat mich sehr gerührt, dass alle für mich aufstehen“, gestand er später.

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