Schönste Kuh: Auf Beine und Euter kommt es an

Die schönste Kuh der Kreise Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich heißt Perle und kommt aus Fisch in der Verbandsgemeinde Saarburg. Sie hat den Titel der "Miss Hochwald" bei der 50. Tierschau in Kell am See gewonnen.

Kell am See. Kurz geschoren und blitzblank ist das Fell. Fein gebürstet und geputzt hat Perle ihren großen Auftritt. Die Kuh, die vom Hof von Günter Hoff aus Fisch in der Verbandsgemeinde Saarburg stammt, ist die neue "Miss Hochwald", die schönste ihrer Rasse der Landkreise Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich. Gute Funktionalität, große Kapazität und ein schönes Euter, schwärmt Kampfrichter Armand Braun von den Vorzügen des schwarz-weiß gefleckten Tieres.

Armand Braun aus Luxemburg ist Experte für deutsche Holsteiner, die vor allem in der Milchwirtschaft eingesetzt werden. Werner Hauck aus Bayern kennt sich vor allem aus mit Fleckvieh, bei dem nicht nur die Milch, sondern auch das Fleisch gefragt ist. Er erklärt, worauf es bei dem Wettbewerb ankommt. Ein gutes Fundament, also gesunde Beine und Klauen, sollte eine Kuh haben, wenn sie "Miss Hochwald" werden will. "Das verspricht ein langes Leben", erklärt er. Auch beim Euter wird auf die Optik geachtet. Kühe können heute mit kurzen Strichen, den Laien besser als Zitzen bekannt, punkten bei den Wertungsrichtern. "Das ist günstig für den Melkroboter", erklärt Hauck. Früher dagegen, als noch per Hand gemolken wurde, sollten die Striche möglichst lang sein.

Perle darf nun für das Siegerfoto posieren. Hübsch geschmückt mit einer Schärpe steht sie zwischen Nathalie Masson aus Saarbrücken, die ebenfalls den Titel der "Miss Hochwald" trägt, und der rheinland-pfälzischen Milchkönigin Jutta Rosenstein.

Eine weitere Preisträgerin in Kell am See ist die Kuh Tamara, die vom gleichen Hof wie Perle stammt. Sie erhält die Auszeichnung für die höchste Lebensleistung mit mehr als 100 000 Kilogramm Milch und zehn Kälbern. Obwohl das Milchvieh und seine Züchter und Halter in Kell am See im Mittelpunkt stehen, werden auch andere Tiere gezeigt. Die Pferde, beziehungsweise deren Besitzer, buhlen ebenfalls um Auszeichnungen. Die Kaninchen, Hühner und Gänse bei der Kleintierschau dagegen werden nicht prämiert.

Nicht Schönheit, sondern Leistung sollen die prominenten Gäste, unter ihnen Julia Klöckner, Staatssekretärin Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, beim Wettmelken zeigen. Doch die künstliche Kuh auf der kleinen Bühne bleibt unangetastet. Das nasse und kalte Wetter treibt die Menschen unter die Pavillons, sodass das Wettmelken mangels Zuschauern kurzfristig abgesagt wird.

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