Seelsorge bleibt in Franziskanerhand

Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Krankenhauskapelle hat sich das St.-Josef-Krankenhaus Hermeskeil von Bruder Elias Wehr verabschiedet. Er war zwölf Jahre Krankenhausseelsorger. Seine Nachfolge tritt Franziskanerbruder Johannes Küpper an.

 Johannes Küpper (rechts) übernimmt die Seelsorge im Krankenhaus von Elias Wehr. TV-Foto: Ursula Schmieder

Johannes Küpper (rechts) übernimmt die Seelsorge im Krankenhaus von Elias Wehr. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil. (urs) Der Andrang in der Krankenhauskapelle spricht für sich. Einige sind sehr zeitig gekommen, um sich einen Platz zu sichern bei der Amtseinführung des neuen und der Verabschiedung des bisherigen Krankenhausseelsorgers. Bruder Elias Wehr fällt es nicht leicht, Hermeskeil nach zwölf Jahren zu verlassen. Abschied nehmen sei immer sehr schmerzlich, räumt der 75-Jährige im Gespräch ein. Doch es gehöre nun einmal zum Ordensleben, neue Aufgaben zu übernehmen.

Bruder Elias ist seit dieser Woche Beichtseelsorger in Düsseldorf, wo der Orden ebenfalls ein Kloster unterhält. Dass er dort mitten in der Stadt tätig sein werde, sei für ihn eine große Umstellung: "Aber man muss die Situation so nehmen, wie sie ist." Und das sei nun einmal nicht immer so, wie man es sich wünsche. Den Menschen, die sein Fortgehen bedauern, gibt er mit auf den Weg, "alles dem Segen Gottes anheimzustellen".

Mit seinem Wechsel hat sich die Zahl der Klosterbrüder auf fünf verringert. Einer davon ist Nachfolger Bruder Johannes Küpper. Für den 47-Jährigen war es selbstverständlich, die vom Orden angebotene Stelle anzunehmen. Es sei sinnvoll, dass ein Franziskaner das weitermache. Die Aufgaben der Patienten- und Mitarbeiterbetreuung sind für ihn nicht neu. Bevor er vor sechs Jahren nach Hermeskeil kam, war er unter anderem vier Jahre Krankenhausseelsorger in Köln. Schon seinen Zivildienst hatte er bei einem mobilen Pflegedienst absolviert, und nach dem Theologiestudium hatte er in einer Pflegestation des Ordens gearbeitet. Der "Dienst am kranken Menschen" ließ ihn auch nach der Priesterweihe 1995 nicht mehr los. In den vergangenen fünf Jahren war der Franziskaner allerdings vorrangig für Gäste des Kloster-"Mitlebehauses" zuständig sowie für die "geistliche Begleitung" von Menschen.

Ob er dafür künftig Zeit haben wird, bleibt offen. Denn neben der Krankenhausseelsorge im Umfang einer halben Stelle ist er Ansprechpartner für etwaige künftige Ordensbrüder. Allerdings will er für die Krankenhausseelsorge ein ehrenamtliches Mitarbeiterteam ins Leben rufen. "Das ist die Zukunft der Seelsorge überhaupt", verweist er auf den wachsenden Priestermangel. Es werde immer wichtiger, Aufgaben auf mehr Schultern zu verteilen und möglichst auch "ökumenisch mehr zusammen zu machen".Extra Die Gründung des Franziskanerklosters Zum Heiligen Geist, des Hermeskeiler "Klösterchens", hat "Stölpe-Pater" Engelbert Michels initiiert. Der Professor der Philosophie und Theologie war seit 1918 Hausgeistlicher im Krankenhaus der Franziskanerinnen. Die ersten drei Patres richteten sich 1922 in einem alten Bauernhaus ein. 1930 wurde das Kloster gebaut, das später die Nationalsozialisten beschlagnahmten. Es diente als Unterkunft für Soldaten, weibliche Reichsarbeitsdienstkräfte und als Lazarett. Der Wiederaufbau der durch Bomben im Dezember 1944 völlig zerstörten Kirche und des schwer beschädigten Klosters zog sich über fast zwei Jahrzehnte hin. Das Kloster ist das einzige Franziskanerkloster im Bistum Trier und eines von bundesweit vier "Mitlebeklostern".Kontakt: Telefon 06503/92900 oder E-Mail an hermeskeil@franziskaner.de. (urs)

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