Sicherer nach Schillingen

Zwei Fliegen mit einer Klappe: In Verbindung mit den am Montag begonnenen Bauarbeiten an der K 71 entsteht zwischen Schillingen und Niederkeil ein sicherer Fußweg zum Bilstein-Werk. Damit wird auch ein Direkt-Anschluss an den Ruwer-Hochwald-Radweg geschaffen.

Schillingen. Autofahrer und Kommunen teilen die leidvolle Erfahrung: Häufig dauert es viele Jahre, bis eine marode Straße in ein Ausbauprogramm aufgenommen und erneuert wird. So wartet das Keller Land schon lange vergeblich auf den Ausbau der Landesstraße 143 Richtung Trier. Es geht aber auch anders: So wurde 2005 die Kreisstraße 69, die einstige Holperstrecke zwischen Waldweiler und Weiskirchen, in Windeseile saniert. Gleiches gilt jetzt für die Kreisstraße 71 zwischen Schillingen und Mandern-Niederkell mit dem Bilstein-Werk, die viele Schlaglöcher und Risse aufweist. Diese Strecke wird jetzt laut Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier auf 600 Meter Länge im Bestand ausgebaut und erhält damit eine neue Asphaltdecke. Gesamtkosten: rund 95 000 Euro. Das Geld steht deshalb zur Verfügung, weil beim Vollausbau der Schillinger Bahnhofstraße (ebenfalls K 71) weniger Ausgaben entstanden sind, als im Kreis-Etat kalkuliert. "Eigentlich ist es ja fast unmöglich, dass eine Straße außerhalb der langfristigen Planung neu gemacht wird. Umso froher sind wir, dass in dieser Sache alle Beteiligten an einem Strang gezogen haben, und sich jetzt ein lang ersehnter Wunsch für die Schillinger erfüllt", betont Wolfgang Schäfer.Für einen "offiziellen" Rad-/Gehweg zu schmal

Denn das SPD-Kreistagsmitglied hatte kürzlich einen Ortstermin mit Landrat Günther Schartz (CDU), Ortsbürgermeister Ludwig Bohr (SPD) und LBM-Vertretern initiiert. Dabei sollten Möglichkeiten ausgelotet werden, ob entlang der Kreisstraße ein Weg angelegt werden kann, auf dem Fußgänger und Radfahrer sicher nach Niederkell gelangen können, wo das Bilstein-Werk beheimatet ist und die Trasse des Ruwer-Hochwald-Radwegs verläuft. "Das ist eine gute Sache, der auch der Gemeinderat geschlossen zugestimmt hat. Ich kenne niemanden, der dieses Projekt nicht für sinnvoll hält", kommentiert Bohr das Resultat. Am Montag haben die Bauarbeiten auf der K 71 begonnen: Neben der Straße hebt ein Bagger Erdreich aus, damit eine 1,50 Meter breite Bankette entstehen kann. Von dieser Fläche wird ein Meter mit Asphalt befestigt, 50 Zentimeter Schotterband dienen als "Sicherheitsstreifen" zur Straße hin. Die Kosten für den Fußweg werden auf 12 000 Euro geschätzt. Die Hälfte davon will die Ortsgemeinde Schillingen übernehmen. Mit jeweils 25 Prozent sollen sich Kreis und Verbandsgemeinde beteiligen. Gleichzeitig haben die Schillinger aber auch wegen der Mitfinanzierung Gespräche mit der Ortsgemeinde Mandern aufgenommen. Auf eine Feststellung legt der LBM jedoch Wert: Wegen ihrer zu geringen Breite kann die neue Verbindung nach Niederkell nicht offiziell als kombinierter Geh- und Radweg ausgewiesen werden. "Natürlich können Räder aber ,legal' über den Gehweg zum Ruwer-Hochwald-Radweg geschoben werden", sagt Hans-Michael Bartnick. Nach Angaben des stellvertretenden LBM-Leiters werden die Bauarbeiten und die Sperrung der K 71 "voraussichtlich den ganzen Juni, eventuell auch noch ein bisschen in den Juli hinein andauern".

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