Stadt soll Hochwaldhalle übernehmen

Wem gehört in Zukunft die neue Hochwaldhalle? Diese Frage müssen in den nächsten Wochen die Stadt und die Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil untereinander klären. Der Kreis wird sie definitiv nicht übernehmen, obwohl der Rest des Schulzentrums an ihn übergeht. Die VG bleibt somit vorerst Besitzer der Halle, will sie aber an die Stadt abgeben.

 Behalten will die VG die neue Halle nicht. Nachdem der Kreis Nein zur Übernahme gesagt hat, muss sie jetzt mit der Stadt verhandeln. TV-Foto: Axel Munsteiner

Behalten will die VG die neue Halle nicht. Nachdem der Kreis Nein zur Übernahme gesagt hat, muss sie jetzt mit der Stadt verhandeln. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. Vor zehn Jahren wurde in Hermeskeil die seinerzeit 5,6 Millionen Mark teure neue Hochwaldhalle eingeweiht, die mit der schon früher gebauten großen Sporthalle durch ein gemeinsames Foyer verbunden ist. Die neue Hochwaldhalle erfüllt seitdem mehrere Funktionen. Sie wird von den Schulen für den Sportunterricht genutzt, wenngleich dort kein harter Ballsport (also zum Beispiel Fußball) zugelassen ist. Viele Vereine trainieren dort, und vor allem ist sie für die Stadt Hermeskeil die wichtigste Veranstaltungshalle - etwa beim Neujahrsempfang oder beim Kulturherbst.

Ihr Eigentümer ist jedoch die Verbandsgemeinde (VG), weil sie bis dato Träger des kompletten Schulzentrums (Real- und Hauptschule) ist. Allerdings beteiligt sich die Stadt mit 25 Prozent an den laufenden Unterhaltungskosten. Diese lagen in der Vergangenheit um die 12 000 Euro im Jahr.

Jetzt steht in Hermeskeil aber ein Wandel in der Schullandschaft bevor. Wie im TV berichtet, übernimmt der Kreis zum 1. August von der VG die Trägerschaft für das Schulzentrum und die dazugehörigen Gebäude. Dazu zählt auch die große Sporthalle. Beim neuen Teil der Hochwaldhalle hat der Kreis eine Übernahme jedoch abgelehnt, weil diese im hohen Maße für außerschulische Zwecke genutzt werde. Diese Argumentation wurde in der jüngsten Sitzung des VG-Rats zwar unter anderem von SPD-Mann Ralf Gluding kritisiert. Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) gab aber zu bedenken, "dass die ganze Vertragsvereinbarung zur Übernahme des Schulzentrums platzt, wenn wir darauf bestehen, dass der Kreis auch die Hochwaldhalle übernimmt". Diese Aussage wurde von Roland Eiden, Leiter des Kreis-Bauamts und zugleich CDU-Ratsmitglied, ausdrücklich bestätigt.

Weil die große Mehrheit des Rates - es gab nur zwei Gegenstimmen von der SPD - den Vertragsabschluss mit dem Kreis nicht wegen der Hochwaldhalle scheitern lassen wollte, bleibt sie vorerst im Besitz der VG.

Sie wird dem Kreis die Halle weiterhin montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr uneingeschränkt und kostenlos für schulische Zwecke zur Verfügung stellen. Der Kreis hat sich seinerseits dazu bereiterklärt, für diese Nutzung Geld zu bezahlen. Wie hoch dieser Betrag ist, steht aber noch nicht fest und muss erst noch ausgehandelt werden.

Behalten will die VG die Hochwaldhalle aber nicht. "Wir appellieren an die Stadt, dass sie sie als Veranstaltungshalle übernimmt", sagte Hülpes und fügte hinzu: "Ich denke, wir werden auch miteinander zurechtkommen".

Auch Stadtbürgermeister Udo Moser (BFB) betonte, "dass wir eine Regelung finden müssen".

Er sieht aber den Kreis in der Pflicht, möglichst bald konkrete Zahlen auf den Tisch zu legen, wie viel Nutzungsgeld er für die Hochwaldhalle zahlen will. Denn: "Erst dann können wir in den städtischen Gremien beraten und eine klare Aussage treffen, ob wir die Hochwaldhalle übernehmen", so Moser.

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