Steuern sparen durch Sanieren und die Windkraft nutzen

Baldringen · Ein Planer soll feststellen, wie hoch der Sanierungsbedarf an Gebäuden in Baldringen ist. Die Ausweisung eines Sanierungsgebietes wird mit Steuerersparnissen und Zuschüssen gefördert. An der Nutzung der Windkraft will die Ortsvertretung weiter festhalten, fordert aber von der Keller Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) die Beantwortung offener Fragen.

 Die Baldringer Kapelle des Heiligen Nikolaus ist bereits restauriert. Wenn ein Sanierungsgebiet ausgewiesen ist, könnten auch viele Privathäuser in der Nachbarschaft folgen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die Baldringer Kapelle des Heiligen Nikolaus ist bereits restauriert. Wenn ein Sanierungsgebiet ausgewiesen ist, könnten auch viele Privathäuser in der Nachbarschaft folgen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Baldringen. Im Mai 2013 ist die Restaurierung der Kapelle des Heiligen Nikolaus in Baldringen abgeschlossen worden. Mit der Ausweisung eines Sanierungsgebietes könnten auch viele Privathäuser in Baldringen in neuem Glanz erstrahlen. Zuschüsse und erhebliche Steuerersparnisse winken den Bauherren, die ihre Immobilie renovieren wollen.
Information der Hausbesitzer


"Wir werden die Verbandsgemeinde Kell beauftragen, einen Planungsauftrag auszuschreiben", sagt Ortsbürgermeister Willi Emser. Modernisierung und Instandsetzung von das Ortsbild prägenden Gebäuden können nach den Regeln des Baugesetzbuches so wesentlich kostengünstiger umgesetzt werden.
Zwei leerstehende ältere Häuser gibt es bereits in Baldringen. Auch in solchen Gebäuden soll ein schönes und modernes Wohnen möglich werden. Ist die vorbereitende Untersuchung abgeschlossen, werden die Hausbesitzer unter den 285 Bürgern in einer Versammlung informiert.
Bei der Nutzung der Windkraft hat sich die Beschlusslage in Baldringen nicht geändert. "Wir wollen gemeinsam mit Hentern Windräder", betonte Ortschef Emser, der seinem Rat auch die jüngsten Beschlüsse des Verbandsgemeinderates erläutert hat (der TV berichtete). "Gibt es einen Zeitraum, bis zu dem ein Flächennutzungsplan stehen muss?", will Ratsmitglied Reiner Hassler wissen. "Das ist mir nicht bekannt", antwortet Emser.
Sehr wohl bekannt ist jedoch das Datum 22. April, bis zu dem die Ortsgemeinde Mitglied in der Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) in Kell werden kann. Mit dieser rechtlichen Konstruktion will die Kommune selbst Windradunternehmer werden.
Doch für Baldringen sind noch viel zu viele offene Fragen nicht beantwortet, weswegen bislang von einem Beitritt Abstand genommen wird.
Entscheidung vertagt


"Der Verteilungsmodus der zu erstrebenden Gewinne ist immer noch nicht geklärt, auch nicht, wer haftet, wenn das Vorhaben insgesamt scheitert", macht Ortschef Emser deutlich.
Ferner will das Gremium etwas über die Höhe der bislang entstandenen Kosten wissen und erfahren, ob und wie sich die beiden potenziellen Windkraftgemeinden Waldweiler und Zerf in die AöR einbringen.
Vor diesem Hintergrund beantragt Ratsmitglied Arnold Kunz, die Entscheidung über einen Beitritt bis zur Beantwortung der offenen Fragen zu vertagen. Das wird einstimmig so beschlossen, doch der 22. April rückt näher. doth
Extra

Ratsmitglied Paul Koltes scheidet aus: Nach 35 Jahren im Baldringer Ortsgemeinderat ist Paul Koltes auf eigenen Wunsch aus diesem Gremium ausgeschieden. Der Rat hat ihn verabschiedet und ihm für sein langjähriges Ehrenamt gedankt. Für Koltes rückt Michael Hennen nach. doth

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