Einzelhandel Supermarkt und Drogerie am Dörrenbach öffnen 2019

Hermeskeil · Das geplante Einkaufszentrum im Hermeskeiler Gewerbegebiet macht Fortschritte. Ende Mai könnten Bauanträge eingereicht werden. Der Stadtrat muss zuvor noch eine Aufgabe erfüllen.

 Ein einsamer Bagger steht zwar schon auf dem Gelände des ehemaligen Hela-Baumarkts am Dörrenbach in Hermeskeil. Bis zum Baubeginn für das dort geplante Einkaufszentrum wird es aber schon noch etwas dauern – obwohl der Investor in den Startlöchern steht.

Ein einsamer Bagger steht zwar schon auf dem Gelände des ehemaligen Hela-Baumarkts am Dörrenbach in Hermeskeil. Bis zum Baubeginn für das dort geplante Einkaufszentrum wird es aber schon noch etwas dauern – obwohl der Investor in den Startlöchern steht.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Zwei Mieter für das neue Einkaufszentrum am Stadteingang von Hermeskeil stehen definitiv fest. Diese gute Nachricht brachte Projektleiterin Patricia Boos in den Haupt- und Finanzausschuss (HFA) der Stadt mit. Dort berichtete sie im Auftrag des Frankfurter Investors Schoofs Immobilien über die Fortschritte des Großprojekts. Neben dem Lebensmittelmarkt Wasgau hat laut Boos inzwischen auch die Drogeriekette Rossmann den Mietvertrag für eine Ansiedlung im Gewerbegebiet am Dörrenbach unterschrieben: „Diese beiden wollten wir unter Dach und Fach bringen. Damit steht dem Vorhaben insgesamt nichts mehr im Wege.“

Geplant sind drei Gebäude für großflächigen Einzelhandel auf dem rund 23 000 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Hela-Baumarkts, der früheren Tennishalle und weiterer Gewerbehallen (der TV berichtete mehrfach). Neben den Filialen von Wasgau und Rossmann soll ein Zentrum mit etwa vier Fachmärkten entstehen (siehe Grafik). Mit den potenziellen Mietern unter anderem aus den Branchen Textil, Schuhe, Heimwerkerbedarf und Tiernahrung liefen die Verhandlungen noch, informierte die Projektleiterin. „Wir sind aber auch hier auf einem guten Weg.“

Für Supermarkt- und Drogeriegebäude wolle man bis Ende Mai die Bauanträge einreichen. Beide würden definitiv 2019 eröffnen, daran sei der Investor durch die Mietverträge gebunden, versicherte Boos. Mit Blick auf die naturschutzfachlichen Auflagen habe die Firma ihre „Hausaufgaben“ gemacht. In den nächsten Wochen werde die wasserschutzrechtliche Genehmigung erwartet, die auch die geplante Brücke über den Dörrenbach betreffe. Der Bach quert das Gelände. Das Bauwerk werde mit fünf Metern etwas schmaler als zunächst geplant, weshalb nur ein Einbahnstraßenverkehr möglich sei. Auf Nachfrage aus dem Ausschuss bestätigte die Projektleiterin aber, dass noch ausreichend Platz für Fußgänger bleibe.

Der Abriss der Gebäude von Hela und Tennishalle soll laut Boos zeitgleich erfolgen: „Wir werden definitiv alles zusammen abreißen.“ Den Bauantrag für den Fachmärkte-Komplex werde man allerdings separat einreichen – sobald die Mietverträge unterzeichnet seien. Ob dennoch eine zeitgleiche Eröffnung mit Supermarkt und Drogerie möglich sei, könne sie derzeit nicht sagen. Stadtbürgermeister Mathias Queck versicherte: „Die Stadt steht hinter diesem Vorhaben. Wir hoffen, dass sie es weiter zügig durchziehen und bald anfangen können zu bauen.“

Bevor der Investor seine Anträge abgeben kann, muss der Stadtrat am 8. Mai einen wichtigen Beschluss fassen. Er muss den geänderten Bebauungsplan für einen Teil des Gewerbegebiets absegnen, um für den Investor Baurecht zu schaffen. Die Änderung war notwendig, weil der Plan bislang in dem Gebiet nur kleinflächigen Einzelhandel erlaubte. Wasgau allerdings plant einen Markt mit 1500 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Der HFA empfahl einstimmig, den aktualisierten Plan zu beschließen. Zuvor hatte Harald Hampel vom Büro Dörhöfer & Partner aus Engelstadt die Einwände vorgestellt, die durch die Beteiligung von Behörden und Öffentlichkeit eingegangen waren. Sie führten im Ergebnis nur zu einer kleinen Veränderung: Ein Schutzstreifen zwischen Dörrenbach, Rotbach und den Gebäuden wurde etwas breiter angesetzt.

Die Handwerkskammer Trier befürchtete mögliche Nachteile für die Hermeskeiler Innenstadt-Betriebe. Durch das neue Zentrum könne ein „Überangebot“ geschaffen werden, „das zu einer ruinösen Konkurrenz führen könnte“. Angebot und Nachfrage sollten daher eingehend untersucht werden. Laut Hampel wurde in einer Auswirkungsanalyse 2017 ausgiebig die „Verträglichkeit“ aller am Dörrenbach geplanten Angebote geprüft. Es seien „keinerlei  nachteilige Auswirkungen“ für den Innenstadtbereich festgestellt worden. Die Analyse betone vielmehr, dass der Standort Dörrenbach sich genau für den Flächenbedarf eigne, der in der Innenstadt aus Platzgründen gar nicht gedeckt werden könne.

Die Planungsgemeinschaft Region Trier verwies darauf, dass die Stadt Hermeskeil das Gebiet am Dörrenbach in ihrem Einzelhandelskonzept von 2011 zwar als einen zentralen Versorgungsbereich neben der Innenstadt definiert habe. Die dafür relevante Warenangebotsliste müsse allerdings hinsichtlich der geplanten Ansiedlungen im neuen Einkaufszentrum angepasst werden. Denn bislang sei für Nahrungs- und Genussmittel beispielsweise nur eine „kleinflächige Entwicklung“ erlaubt. Ein Fachbüro hat die Sortimentsliste pünktlich für die Abstimmung im Stadtrat geändert. Die Kosten übernimmt die Firma Schoofs.

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