Verbale Breitseiten in Sachen Windkraft

HERMESKEIL. Gegen die Stimmen der SPD- und FWG-Fraktion hat der Verbandsgemeinderat Hermeskeil am Mittwochabend die Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplans beschlossen und damit die Weichen in Sachen Windkraft definitiv gestellt. Sie stehen auf Konfrontationskurs mit dem Landkreis.

Zwei Stunden lang debattierte der Rat, harte Worte und verbale Breitseiten erhöhten den Unterhaltungswert des mittlerweile strapazierten Themas Windkraft. Der Verbandsgemeinderat arbeitete sukzessive alle noch offenen Punkte ab. Ärger gab es erst bei den letzten beiden. Die Forderung der Kreisverwaltung, keine weiteren Windkraft-Flächen innerhalb des Naturparks Saar-Hunsrück auszuweisen, wies der Rat bei sechs Gegenstimmen zurück. Damit bleibt Gusenburg ­ dort sind laut Beschluss des Verbandsgemeinderats drei Anlagen geplant ­ ein Konfliktpunkt zwischen Hochwald und Landkreis. Ebenfalls mehrheitlich zurückgewiesen wurde die Anregung der Stadt Hermeskeil, die genau wie der Landkreis keine weiteren Windräder im Hochwald sehen will. "Es geht um die gesamte Region, die wir über Jahrzehnte hin total verschandeln", sagte Stadtbürgermeisterin Ilona König (CDU). Die Ortsgemeinde Reinsfeld hat bereits fünf Windräder, aber ihr Bürgermeister kämpft unverdrossen um weitere weiße Riesen: Doch Rainer Spies (SPD) konnte am Mittwochabend den Reinsfelder Plan, eine Waldfläche südlich der K 95 als Sonderbaufläche für die Nutzung der Windenergie auszuweisen, nicht durchsetzen. Keine Windräder im Wald ­ von diesem Motto wichen Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) und die Mehrheit des Verbandsgemeinderats nicht ab. Ein ausführlicher Bericht über die Ratssitzung folgt in der nächsten Ausgabe.

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