Vier Kliniken unter einem Dach

Dem St. Josef-Krankenhaus Hermeskeill steht zum Jahreswechsel eine tiefgreifende strukturelle Umwälzung bevor. Die Marienhaus GmbH wird ab 2008 zusammen mit der Caritas-Trägergesellschaft Trier (CTT) in der Hochwald-Region einen Krankenhaus-Verbund bilden. Damit kommen die Kliniken in Hermeskeil, Wadern/Losheim, Lebach und Weiskirchen organisatorisch unter ein gemeinsames Dach.

 Keine Liebesheirat, sondern ein Zweckbündnis: 2008 wird das Hermeskeiler St.-Josef-Krankenhaus (Foto) als Folge der Kooperation von Marienhaus Gmbh und Caritas-Trägergesellschaft Trier (CTT) Teil eines Klinik-Verbunds im Hochwald. Ihr gehören dann auch die Einrichtungen in Wadern/Losheim, Weiskirchen und Lebach an. TV-Foto: Axel Munsteiner

Keine Liebesheirat, sondern ein Zweckbündnis: 2008 wird das Hermeskeiler St.-Josef-Krankenhaus (Foto) als Folge der Kooperation von Marienhaus Gmbh und Caritas-Trägergesellschaft Trier (CTT) Teil eines Klinik-Verbunds im Hochwald. Ihr gehören dann auch die Einrichtungen in Wadern/Losheim, Weiskirchen und Lebach an. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. "Zu dem Weg, der nun eingeschlagen wird, gibt es keine echte Alternative." Das betonte Schwester M. Basina Kloos vom Krankenhaus-Träger Marienhaus GmbH, als die Mitarbeiter der Hermeskeiler St.-Josef-Klinik unlängst als erste von den organisatorischen Veränderungen erfuhren, die in der Krankenhaus-Landschaft des Hochwalds ins Haus stehen. Die Marienhaus GmbH, deren Gesellschafterin die Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von Waldbreitbach (Westerwald) ist, wird ab 1. Januar 2008 mit der Caritas-Trägergesellschaft Trier (CTT) zusammenarbeiten und im Hochwald einen länderübergreifenden Krankenhaus-Verbund mit vier Kliniken einrichten. In diese gemeinsame Betriebsführungs-Gesellschaft wird die Marienhaus Gmbh neben dem Hermeskeiler St. Josef-Krankenhaus die fusionierten Klinken Wadern/Losheim einbringen. Die CTT stellt das Caritas-Krankenhaus Lebach und die Hochwald-Klinken Weiskirchen unter das Dach der neuen Konsruktion. Als deren Geschäftsführer soll Thomas Thiel, der Vorstandsvorsitzende der CTT, fungieren.Dass die Marienhaus GmbH und die CTT gemeinsame Sache machen, sei als Zweckbündnis und nicht als Liebesheirat zu verstehen, machte Schwester M. Basina deutlich. Die Hintergründe dieser Aussage beleuchtet Heribert Frieling: "Gerade im ländlichen Raum wird es zunehmend schwerer, die medizinische Versorgung auf einem guten Niveau sicherzustellen. Deshalb muss man schauen, wie die Ressourcen besser gebündelt werden können. In einem größeren trägerübergreifenden Verbund geht das leichter als trägerintern", sagt der Unternehmenssprecher der Marienhaus GmbH auf TV-Anfrage. Zwei wesentliche Motive haben demnach zur geplanten Kooperation mit der CTT geführt. "Wir machen das, um die flächendeckende medizinische Versorgung zu gewährleisten, und wollen zugleich die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter langfristig sichern", betont Frieling. Wichtig, so Schwester M. Basina, sei zudem die Feststellung, dass die Marienhaus GmbH auch nach der Umstrukturierung die Eigentümerin der Krankenhäuser in Hermeskeil und Wadern/Losheim ist. "Unsere Mitarbeiter bleiben also unsere Mitarbeiter."Doch was bedeutet die geplante Kooperation für die Patienten? Klar ist das erklärte Ziel der Neu-Organisation: Mit ihr sollen die medizinischen Leistungsangebote innerhalb des Vierer-Verbunds aufeinander abgestimmt und an allen Standorten Schwerpunkte gebildet werden. Konkretere Aussagen, welche Veränderungen das innerhalb der einzelnen Kliniken mit sich bringt, seien zurzeit noch nicht möglich, betonte Frieling gegenüber dem TV. Zuvor müsse in den nächsten Wochen ein umfassendes medizinstrategisches Entwicklungskonzept erstellt werden. "Dabei wollen wir allen Standorten gerecht werden", hatte Schwester M. Basina bereits bei der Informationsveranstaltung der Mitarbeiter unterstrichen.Ob die Konzentration auf bestimmte Schwerpunkt-Disziplinen bedeutet im Umkehrschluss, dass in den einzelnen Krankenhäusern - also auch in Hermeskeil - bestehende Abteilungen an einen Standort verlagert werden, ließ die Marienhaus GmbH offen. Prinzipiell bedeute die Schließung einer Abteilung aber nicht automatisch, dass ein Klinik-Standort dadurch einen Verlust erfährt."Es können gleichzeitig auch zusätzliche Angebote neu hinzukommen", so die Aussage des Krankenhaus-Trägers aus dem Westerwald. Als Beispiel führt er die Marienhauskliniken Wadern/Losheim an. 2002 habe man in Losheim zwar die Chirurgie geschlossen und am Standort Wadern konzentriert. "Im Gegenzug wurde in Losheim aber die Abteilung für konservative Orthopädie neu eingerichtet", sagt Frieling. Die Marienhaus GmbH Die Marienhaus GmbH ist der christliche Träger von insgesamt 57 Einrichtungen in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Nordrhein-Westfalen und Hessen. Zur Gesellschaft zählen 23 Krankenhäuser und 17 Alten- und Pflegeheime, darunter das Altenzentrum St. Klara in Hermeskeil. Hinzu kommen Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen sowie Hospize. Insgesamt beschäftigt die Marienhaus GmbH rund 11 000 Menschen. Im Hermeskeiler St. Josef-Krankenhaus mit seinen fünf Hauptfachabteilungen und seinen 181 Betten arbeiten zurzeit 308 Menschen.

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