"Vorschrift gegen gesunden Menschenverstand"

Schillingen · Zu einer gemütlichen Informationsrunde hat der Schillinger Ortsbürgermeister Markus Franzen Mitbürger beim Neujahrsempfang begrüßt. Bei der Veranstaltung im Pfarrheim wurde nicht nur der Kassenstand der Ortsgemeinde offengelegt, sondern vor allem das Antwortschreiben des Landesbetriebes Mobilität in Sachen Schutzplanken diskutiert.

 Das Schreiben geht an die Landesregierung: Sascha Kohlmann, Markus Franzen, Jens Anell, Bernd Henter, Martin Alten und Bernhard Kaster (von links) mit der Antwort des Landesbetriebes Mobilität (LBM) zu den Schutzplanken. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Das Schreiben geht an die Landesregierung: Sascha Kohlmann, Markus Franzen, Jens Anell, Bernd Henter, Martin Alten und Bernhard Kaster (von links) mit der Antwort des Landesbetriebes Mobilität (LBM) zu den Schutzplanken. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), HERBERT THORMEYER ("TV-Upload Thormeyer"

Schillingen. Die Schutzplanken am Ortsrand von Schillingen in Richtung Heddert stehen nach Ansicht der Ortsgemeinde und weiter Teile der Bevölkerung auf der falschen Seite. Beim Neujahrsempfang im Pfarrheim liest Ortsbürgermeister Markus Franzen die Stellungnahme des Landesbetriebes Mobilität (LBM) in Trier vor: "Die Montage von Schutzplanken ist nicht frei wählbar. Vielmehr ist die Auswahl von Schutzsystemen auf Basis einer Bemessungsvorschrift, der Richtlinien für passiven Schutz an Straßen, RPS 2009, vorzunehmen." Zu berücksichtigen seien dabei die örtlichen Verhältnisse, zum Beispiel Hindernisse, in diesem Fall Bäume, um Schutzplanken zwingend vorzusehen.
Der Ortschef sagt ganz klar dazu: "Richtlinien führen dazu, den gesunden Menschenverstand auszuschalten." Und fügt hinzu: "Am besten wir fällen die Bäume und pflanzen neue auf der anderen Straßenseite, wo sich Menschen bewegen." Das ist die Kritik: Bäume werden geschützt, Menschen nicht.
Ein Ehrengast, Landtagsabgeordneter Bernd Henter, sieht das ebenso und will das LBM- Schreiben der Landesregierung in Mainz zur Prüfung vorlegen.
Zum Empfang eingeladen waren die Vertreter der Ortsgemeinde, Vereine, Gewerbetreibende, Dienstleister, denen der Ortschef für ihr Engagement im abgelaufenen Jahr dankte: "Wichtig ist, dass das Dorf zukunftsfähig bleibt. Das geht nur mit einer guten Infrastruktur mit Kita, Schule, Geschäften, Banken, Firmen und Ärzten." Finanziell, so Franzen, habe Schillingen durchaus noch ein kleines Polster.
Der Chef der Verbandsgemeindeverwaltung, Martin Alten, sprach die Kommunalreform an: "Ich hoffe, dass wir uns nach den Verhandlungen mit Saarburg in einer Verbandsgemeinde wiederfinden, in der sich alle Bürger wohlfühlen." Dazu Markus Franzen: "Es ist nicht entscheidend, wo das Rathaus steht, sondern ob die Kosten für die Bürger steigen oder nicht." Um den Sachstand der laufenden Verhandlungen besser verfolgen zu können, empfahl der Ortschef den Besuch der Sitzungen des Ortsgemeinderates.
In Sachen Schulreform riet Franzen, von der Abstimmung am 26. März Gebrauch zu machen, wenn es um den Erhalt oder die Schließung der Schulen in Hentern und Mandern geht.
Umstrukturierungen sieht auch Pastor Kai Georg Quirin im Bistum und damit auf die Region zukommen: "Es werden größere Einheiten geschaffen." Wichtig seien aber weiter die Menschen, die sich einbringen.
"Schillingen ist ein Aktivposten im ganzen Land", lobte Bundestagsabgeordneter Bernhard Kaster. 2017 sei ein wichtiges Jahr für die Region und ganz Europa.

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