Was einer nicht schafft, das schaffen viele

Mandern · Das Bürgerzentrum Mandern mit Dorfladen und Bürgercafé hat am Samstag erstmals sein Pforten für die Öffentlichkeit geöffnet. Nach Durchtrennen des Bandes hatte die Bevölkerung die Möglichkeit zu einem ersten Einkauf bei reduzierten Preisen. Am Sonntag folgten der offizielle Teil und die feierliche Einsegnung.

 Ortsbürgermeister Tim Kohley (Zweiter von rechts) und der Vorstand durchtrennen das Band zur Eröffnung des Manderner Dorfladens. TV-FOTO: HANS MUTH

Ortsbürgermeister Tim Kohley (Zweiter von rechts) und der Vorstand durchtrennen das Band zur Eröffnung des Manderner Dorfladens. TV-FOTO: HANS MUTH

Foto: Hans Muth (hm) ("TV-Upload Muth"

Mandern. "Die 930 Bewohner von Mandern sollen ab Mitte 2012 wieder die Möglichkeit haben, im eigenen Ort Lebensmittel zu kaufen", hieß es bereits 2011. Damals hatte der Rat erstmals die Weichen für die Einrichtung eines Dorfladens gestellt. Mitte 2012 hielt Ortsbürgermeister Martin Alten für einen realistischen Termin. Das frühere Bäckereigebäude gehört damals noch dem aus Luxemburg stammenden Privatmann Robert Adriaansen, der 2010 auch das alte Schulhaus im benachbarten Waldweiler gekauft hatte. 2012 stellte der Rat die Eröffnung für 2013 in Aussicht und die "Bruchbude" in der Schulstraße für rund 540 000 Euro zu sanieren.
2016 war es dann so weit. Der neue Dorfladen für die circa 1000 Einwohner, der Gemeindebauhof mit Werkstatt und zwei Garagen sowie eine Mietwohnung wurden auf Vordermann gebracht.
Regionale Produkte


Das Bürgerzentrum beheimatet neben dem Bürgermeisterbüro und dem Bauhof auch ein kleines, aber modernes Geschäft und ein liebevoll eingerichtetes Bürgercafé. Der Laden, der täglich frisch von einer bekannten Großmarktkette beliefert wird, präsentiert auch eine große Auswahl regionaler Produkte von "Ebbes von Hei". Zum Sortiment ausgewählter Waren für den täglichen Bedarf gibt es immer frische Back- sowie Fleisch- und Wurstwaren. Ebenfalls ist dem Laden ein Getränkemarkt mit Lieferservice für die ortsansässigen Vereine und Senioren angegliedert. Für diesen Teil des Projekts hatte die Gemeinde einen Zuschussantrag bei der Lokalen Aktionsgemeinschaft (LAG) Erbeskopf gestellt. Sie ist für die Verteilung von Geld zuständig, das die Europäische Union für die Entwicklung des ländlichen Raums zur Verfügung stellt. Aus diesem Topf flossen rund 100 000 Euro nach Mandern. Die restlichen 440 000 Euro musste die Gemeinde selbst aufbringen. Das gilt auch für die Sanierung der Wohnung im Obergeschoss, deren Mieteinnahmen an die Kommune zurückfließen. Ortsbürgermeister Tim Kohley und der Vorstand der "Unser Dorfladen Mandern e.G." zerschnitten das rote Band und gaben den Dorfladen für die Öffentlichkeit frei. Zum Abschluss unterhielt die Coverband The Jomtones Party. Nach dem Hochamt am Sonntag im Festzelt unter musikalischer Begleitung des Kirchenchors Cäcilia Mandern-Waldweiler fand der offizielle Teil statt. Bürgermeister Martin Alten und Kreisbeigeordneter Arnold Schmidt äußerten ihre Wertschätzung. "Was einer nicht schafft, das schaffen viele. Gemeinsam werden wir das Projekt in Zukunft stemmen", sagte Werner Dellwing, Vorstandsmitglied der Volksbank Hochwald-Saarburg, (welche die Gründung der zukünftigen Genossenschaft betreuen wird) und kaufte gleich zehn Anteile an der Genossenschaft. Anschließend fand die Einsegnung des Bürgerzentrums, das auch die Essensausgabe für Schule und Kindergarten sicherstellt, durch Pastor Kai Georg Quirin statt.
Den Abschluss machte der Musikverein Mandern mit einem Unterhaltungskonzert.
"Ich finde das Projekt großartig", sagte Hans Reinert aus Waldweiler. "Bei einem Ort um die 1000 Einwohner sollte der Laden durchaus eine Chance haben. Aber er lebt und fällt mit den Akteuren."Extra

Für jeden Bürger besteht auch weiterhin die Möglichkeit, Mitglied der Genossenschaft Dorfladen zu werden und einen Anteil in Höhe von 100 Euro zu erwerben, der ihn zum Miteigentümer des Ladens macht. hm

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