Weihnachtliche Momente in St. Willibrord

Waldweiler · Ein Startenor, ein talentierter Nachwuchssänger, Literaten, ein Kirchenchor und drumherum die eindrucksvolle Architektur des Waldweilerer Gotteshauses, das hat fast 500 Besucher in einen weihnachtlichen Bann gezogen.

 Tenor Thomas Kiessling wird vom Kirchenchor unter der Leitung vonAndreas Götten (links) eindrucksvoll musikalisch umrahmt. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Tenor Thomas Kiessling wird vom Kirchenchor unter der Leitung vonAndreas Götten (links) eindrucksvoll musikalisch umrahmt. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Waldweiler. Zum zweiten Mal hat der Verein Literatur on Tour die besondere Atmosphäre von St. Willibrord in Waldweiler genutzt, um ein großes Publikum in Weihnachtsstimmung zu versetzen. Fast alle der rund 500 Plätze in diesem Gotteshaus waren besetzt, als der Trierer Startenor Thomas Kiessling seine Stimme zu "Gegrüßet seist Du, Himmelskind" erhob. Unterstützt wurde er dabei vom Kirchenchor Waldweiler und dessen Dirigent Andreas Götten.
"Wir kombinieren hier Literatur, Kultur und Musik", freut sich der Vorsitzende Tim Kohley, der die vorweihnachtlichen Momente ankündigte. Die beiden lokalen Literaten, Hans Muth aus Lampaden und Hans-Peter Lorang aus Neuhütten, lasen eigene Texte. Nachdenkliches war von Muth zu hören. Von einem Lebensretter nach einer halsbrecherischen Fahrradabfahrt erfuhren die Zuhörer, und in der Ode an den Hochwald wurde ein besonderes Heimatgefühl vermittelt.
Lorang ist ein Sammler von Inspirationen: "Was ich schreibe, ist immer aus dem Leben gegriffen. Ich beschreibe besondere Charaktere unter den Zeitgenossen." Er werde auch aus diesem Abend literarisch Nutzen ziehen.
"Dieser Ort ist ideal für Gesang, gerade wegen der außergewöhnlichen Architektur", weiß Tenor Kiessling, der schon überall auf der Welt auf den großen Bühnen gestanden hat. Kultur müsse nicht immer in der großen Stadt stattfinden. Er erzählte auch von früher, wenn sich seine Tante an Heiligabend ans Nussbaumklavier setzte und spielte.
Der Tenor ist sozial engagiert. Als Gründungsmitglied des Vereins Nestwärme in Trier, wo kranke Kinder betreut werden, spendet er die Erlöse von CDs, die er aus eigener Tasche produzierte.
Gospels wurden nicht nur von Pianist und Organist Norbert Schmitz begleitet, sondern auch dezent von Schlagzeuger Harald Wittrock. Durch die besondere Akustik des Kirchenbaus war das Klangerlebnis bis in den letzten Winkel gleich gut zu erleben.
14-Jähriger begeistert mit Talent


Ein junges Sängertalent, der erst 14-jährige Philipp Groetzner aus Konz, rührte die Herzen mit "Hallelujah" von Leonard Cohen und "Von guten Mächten" und erntete dafür so viel Applaus wie der große Tenor.
"Der Advent heißt auf etwas zugehen, was aus dem Inneren kommt", stellte Pastor Kai Quirin fest. Musik und Kunst sei bestens geeignet, auf den kommenden Christus zuzugehen. "Es wäre auch schön, wenn sie sonntags zu unseren Veranstaltungen kämen", fügte der Geistliche noch hinzu.

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