Wenn die Katze nachts durch den Wald irrt...

Hermeskeil · 75 Kinder haben beim Lesesommer Rheinland-Pfalz der Stadtbücherei Hermeskeil mitgemacht. Während der Ferien lasen sie jeweils mindestens drei Bücher - etliche auch deutlich mehr, wofür sie nun belohnt wurden.

 Die Drittklässler waren die Eifrigsten beim Lesesommer 2016 der Stadtbücherei Hermeskeil. Mehr als 20 Kinder dieser Altersstufe machten mit, wofür sie unter anderem eine Lesung mit Kinderbuchautor Stefan Gemmel (vorne) belohnte. Im Hintergrund zu sehen Stadtbürgermeister Mathias Queck und Büchereileiterin Marion Adams. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die Drittklässler waren die Eifrigsten beim Lesesommer 2016 der Stadtbücherei Hermeskeil. Mehr als 20 Kinder dieser Altersstufe machten mit, wofür sie unter anderem eine Lesung mit Kinderbuchautor Stefan Gemmel (vorne) belohnte. Im Hintergrund zu sehen Stadtbürgermeister Mathias Queck und Büchereileiterin Marion Adams. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Hermeskeil. Ganz schön spannend mit einer seltsamen Katze durch den dunklen Wald zu irren. Doch glücklicherweise kommen bei Kinder- und Jugendbuchautor Stefan Gemmel weder Grusel noch der Spaß zu kurz. Sein Publikum kann daher das ungewöhnliche Geschenk für Teilnehmer des alle zwei Jahre ausgelobten Lesesommers der Stadtbücherei Hermeskeil rundum genießen.
Bis zu 55 Bücher und an die 5000 Seiten haben einige von ihnen über die Ferien gelesen. Dass ihnen dafür der aus Morbach stammende Weltrekord-Vorleser persönlich gratuliert, ist neben Urkunden, Buchgutscheinen und Feuerwehrmuseumskarten sicher die schönste Belohnung.
75 Sechs- bis 14-Jährige lasen je mindestens drei Bücher, was laut Literaturpädagogin Marion Adams für einige besonders beachtlich ist. So sind unter den Lesern auch Neubürger wie Ali (11), der erst vor wenigen Monaten aus Afghanistan kam. Und auch er schrieb als Lesebeweis vorgeschriebene Buchbeschreibungen. Von den fünf Büchern, die er las, nannte er als Erstes die Detektivgeschichte Fahrradgeheimnis, während Paul (9) gern Fantasy-Geschichten wie "Beast Quest" liest und Marius (9) Gruselstorys oder Abenteuer der Olchis mochte.
Der Lesesommer sei eine tolle Idee, lobte Karin Düpre-Kranz, eine Mutter aus Damflos, auch Buchauswahl und Beratung der Stadtbücherei. Adams kenne "ihre Kinder" und gebe gute Tipps, womit sie Leselust wecke. Ihrem Sohn Jonah (7) habe der Lesesommer großen Spaß gemacht, so dass der Zweitklässler elf Bücher las. Bianca Schmitt aus Beuren, Mutter einer "normal lesefaulen" Vielleserin, begeistert am Lesesommer, dass er Kinder anspornt, auch über den Sommer hinaus zu lesen. Kinder würden so herangeführt - ans Lesen und an Kultur, begrüßt Ruth Gebhardt aus Hermeskeil. "Es soll einfach nur Spaß machen", erklärt Adams, warum sie zum Lesen motivieren will. Daher nutzt sie auch aktuelle Methoden wie Kamishibai, visuelles Erzählen, was Kinder wie Ältere fasziniere. Für Stadtbürgermeister Mathias Queck ist die große Resonanz Adams' Verdienst. Der Lesesommer sei ein schöner Erfolg, betonte er angesichts von etwa 100 Gästen im Mehrgenerationenhaus, wo er Präsente und Anerkennungen überreichte.
Extra

Für den siebten Lesesommer bestellte die Stadtbücherei für 1400 Euro 145 neue sowie 200 Leihbücher. Ausgegeben wurden 602 Bücher, 72 000 Seiten gelesen von Lesern aus der gesamten Verbandsgemeinde und darüber hinaus. Die meisten Seiten je Jahrgang lasen: Fynn Schmittberger (2. Klasse), Hermeskeil; Hanna Olinger (3. Klasse), Hermeskeil - sie las 55 Bücher; Helen Schmitt (4. Klasse), Beuren; Julia Schömer (5. Klasse), Gusenburg; Andre Friedrich (6. Klasse), Hermeskeil; Lukas Klein (7. Klasse), Hermeskeil - er las 4916 Seiten; Melina Heib (8. Klasse), Beuren. urs

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