Wenn Köln im Hochwald liegt

GEISFELD. (jolo) Kölscher Karneval gemischt mit Hochwälder Humor ergibt ein sehenswertes Narren-Festival. Zu bestaunen war dieses Event im Geisfelder Bürgerhaus, wo das "Dreigestirn" und sein Anhang Ortschef Theo Palm bis Aschermittwoch entmachteten.

Seit fünf Jahren kann jeder den ehemaligen Familienabend des Sportvereins, die heutige Kappensitzung, besuchen. Das nutzten die närrischen Untertanen in diesem Jahr, um scharenweise zu erscheinen. Unter dem Motto "Viva Colonia" zogen Bauer Elmi aus dem Ecken (Elmar Klas), Prinz Uwe von der Reisheck (Uwe Cronauer), Jungfrau Petronella von der Augenweide (Hans-Peter Peters) sowie die Garde ein. Damit die jungfräuliche Androhung von Folter und roher Gewalt nicht Wirklichkeit wird, händigte Humorist und Ortsbürgermeister Theo Palm den Gemeindeschlüssel freiwillig aus. Was die Garde unter ihrer Trainerin Tanja Klemens vorbereitet hatte, zeigte sie dem "fröhlichen Völkchen" (OB Palm) mit ihrem Gardetanz. Dafür und für ihren späteren glanzvollen Showtanz bekamen sie und alle Akteure den "Da-simma-dabei-Viva-Colonia-Orden.". Ein Nachwuchs-Büttenredner darf immer am Vortag der Kinderkappensitzung vor den Erwachsenen seinen Vortrag präsentieren. Auserkoren war in diesem Jahr der zwölfjährige Josef Schmitt, der über seinen im Schneckentempo durch die Welt gehenden Vater - "die Schloftablett" - herzog. Mit heruntergelassenen Hosen, die Jungfrau Petronella abstreifen durfte, erlebten die Zuschauer Ede Pink und Klaus Heib als zweifingrige Klaviervirtuosen. Beim Bauarbeitersketch kam Hans-Peter Peters Studienkollege, der gebürtige Saarländer Nico Lindinger, zum Zuge. In dieser lustigen Einlage wurde mit Hilfe auf Papier gemalter Straßenschilder mit viel Witz und exzellenter Reimform eine zwischenmenschlich stürmische Beziehung beschrieben, bei der im Caravan das entstand, was verhütet werden sollte: Zwillinge.Drei Trainerinnen und den meisten Applaus

Das traditionelle Alte-Herren-Ballett leistet sich mit Tanja Thömmes, Anja Eli und Karina Cronauer drei Trainerinnen - zu Recht, denn sie bekamen den stärksten Applaus. Diesmal waren die leicht bekleideten Herren das Highlight vor der Pause. In der zweiten Hälfte führten sich "Jungfrau Petronella", Silke Siegel und Nico Lindinger mit einem "Crazy Mix" gut ein. Ihre beim Publikum gut angekommene Playback-Show führte am Ende zu einem Kleiderkauderwelsch, bei dem der nächste Auftritt schneller kam, als sie sich umziehen konnten. Die Büttenrede von Nicole Räsch reizte auch diesmal die Lachmuskeln. Während sie im vergangenen Jahr als Hebamme Vollbeschäftigung hatte, tat die "Geburtshelferin" diesmal in ihrer unnachahmlichen Art kund, dass kaum Kinder das Geisfelder Licht der Welt erblickten. Karina Cronauer und ihre Tae-Boo-Gruppe feierten anschließend mit den närrischen Untertanen eine Après-Ski-Party. Bernd Fetzer als ,,Der gehörnte Ehemann" verriet Schmerzgrenzen des angeblich starken Geschlechts. Dann nahte das Finale. Zuvor erhöhte das Dreigestirn mit einem Potpourri Kölscher Lieder den Stimmungspegel. Zuerst forderten sie mit dem besinnlichen Bläck Fööss-Lied "Trink doch eene mit" das Publikum auf, die Gläser zu heben, um dann vom "Dom in Kölle" kommend letztlich einzustimmen in den Welthit der Höhner, "Viva Colonia", dessen ,,da simma dabei" jedem und jeder Anwesenden ein Gemeinschaftsgefühl - nicht nur für die Narrenzeit - mit auf den Nachhauseweg gab.

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