Werden wie die Großen

BEUREN. Der "Profi" und der Nachwuchs: Stephan Molitor und Lucas Abend trennen 23 Jahre. Aber sie haben eine Leidenschaft, die Fußball heißt, und sie sind beide Spieler beim SC Beuren.

 Traum im Trikot: Lucas Abend möchte später einmal, wie Stephan Molitor in der ersten Mannschaft des Sportclubs Beuren spielen.Foto: Katja Krämer

Traum im Trikot: Lucas Abend möchte später einmal, wie Stephan Molitor in der ersten Mannschaft des Sportclubs Beuren spielen.Foto: Katja Krämer

Lucas Abend will gewinnen. Unermüdlich jagt er das runde Leder, gewinnt und verliert Zweikämpfe, und hat immer das Tor im Auge. Noch steht es unentschieden. Seit seinem vierten Lebensjahr spielt der siebenjährige Mittelfeldspieler Fußball. Erst kickte er bei den Bambinis, jetzt in der F-Jugend des SC Beuren. Bei ihm trifft die alte Volksweisheit zu, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt. Sein Vater, Manfred Abend, trainiert die erste Mannschaft des SC Beuren.Klinken putzen für ein Jugendteam

Einer der "Jungs" von Abend senior ist Stephan Molitor. Er hält das Tor der Beurener sauber - jedenfalls meistens. Der "Oliver-Kahn-Fan" hat erst mit zwölf Jahren mit dem Fußballspielen begonnen. "Damals gab es so etwas wie Bambini oder F-Jugend noch nicht", sagt der 30-Jährige. Einem Betreuer des Beurener Sportclubs habe er es zu verdanken, dass sich sein fußballerisches Talent entfalten konnte. "Er ist damals von Tür zu Tür gegangen und hat für eine Jugendmannschaft geworben." Seitdem verbringt der Zeitsoldat zahlreiche Stunden seiner Freizeit auf dem Fußballplatz. "Wir trainieren dreimal die Woche, und sonntags sind die Spiele", sagt Molitor. Stolz ist er, dass die Beurener in der vergangenen Saison den Aufstieg in die B-Liga-Hochwald schafften. Zufrieden ist er, dass die Mannschaft zurzeit auf dem fünften Platz steht. "Das ist als Aufsteiger nicht übel." So, wie das wöchentliche Training Pflicht für den waschechten Beure-ner ist, ist auch der Besuch der Weltmeisterschaft aufgrund der Nähe des Austragungsorts Kaiserslautern ein Muss für den Hobbyfußballer. Drei Karten für die Weltmeisterschaftsspiele in der Pfalz hat er sich schon besorgt. "Wer weiß, wie lange es dauern wird, bis es wieder eine WM in Deutschland gibt", sagt er mit Blick auf den Rasen, auf dem der Fußballnachwuchs des SC immer noch um den Sieg kämpft. Lucas rät er, die Jugendmannschaften ohne Unterbrechung zu durchlaufen. "Viele hören nach der A-Jugend auf", sagt er. So um die 18 sei ein "gefährliches Alter", aber es lohne sich, weiter zu machen, denn erfahrungsgemäß sei die Kameradschaft innerhalb der Mannschaft sehr gut. Und das Spielen habe auch einen nicht ganz unwesentlichen Nebeneffekt: "Man bleibt körperlich fit." Zudem sei das Spielfeld ein Ort des sozialen Lernens. Und ein Feld, um zu lernen, mit Enttäuschungen umzugehen. Diese Erfahrung muss auch Lucas an diesem Nachmittag machen. Die Gegner haben gewonnen. Lucas ist sauer. Aber nur für ein paar Minuten.Träume in rot-weißer Bettwäsche

Er wird garantiert noch lange auf dem Rasenplatz, den die Beurener Spieler gerade überwiegend in Eigenleistung sanieren, spielen. Denn, wenn er an diesem Abend in seiner FC-Bayern-München-Bettwäsche, umgeben von zahlreichen Fußballpostern, schlafen wird, wird er weiter davon träumen, einmal so groß zu werden, dass er zumindest in der ersten Mannschaft des SC Beuren spielen kann.

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