Wie geht es weiter? Der Rat blickt nach Zerf

Schömerich · Schömerich Ohne große Emotionen: So hat der Verbandsgemeinderat bei seiner Sitzung in Schömerich am Donnerstagabend das Aus für die Schule in Hentern zur Kenntnis genommen. Das verwundert wenig, schließlich wird damit nur ein Beschluss des Gremiums umgesetzt (der TV berichtete mehrfach).

 Die Grund- und Realschule plus in Zerf: Sie wird künftig auch Kinder aus Hentern/Lampaden aufnehmen.

Die Grund- und Realschule plus in Zerf: Sie wird künftig auch Kinder aus Hentern/Lampaden aufnehmen.

Foto: Friedemann Vetter (ClickMe)

Im April hatte der VG-Rat beschlossen, den Schulbezirk der bisherigen Grundschule Hentern/Lampaden der Grundschule Zerf zuzuordnen. Der umfasst damit nun die Ortsgemeinden Baldringen, Hentern, Lampaden, Paschel, Schömerich, Vierherrenborn und Zerf. Für diese Neuordnung eines Schulbezirks ist die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (ADD) zuständig, die dazu diverse Gremien und andere Behörden in einem förmlichen Verfahren anhören musste. Weil es Bedenken des Bezirkselternbeirats, angestoßen von Eltern vor Ort, gab, das Schulgebäude in Zerf sei in keinem guten baulichen Zustand, dauerte das Anhörungsverfahren länger als geplant. Erst in dieser Woche lag der Bescheid der ADD vor, nach dem es die Schule in Hentern nach den Ferien nicht mehr geben wird. Dass die Eltern aufgrund des Bescheides offiziell erst zwei Tage vor den Ferien von der Schließung erfuhren, dafür wollte sich der Rat nicht verantwortlich machen lassen. Klaus Marx (CDU) sagte: "Diese Kurzfristigkeit haben wir nicht zu verantworten, sondern allenfalls die ADD oder diejenigen, die den Prozess jetzt verzögert haben." Die Schulstandorte in der Verbandsgemeinde zu schließen sei "eine zukunftsweisende Entscheidung". Martin Marx, Ortsbürgermeister von Lampaden, griff den Zustand des Schulgebäudes in Zerf auf. Eine Begehung mit Eltern, bei der Kritik am Gestank geäußert worden sei, habe ja offenbar etwas bewegt: "Das Gebäude wird sich jetzt sicher besser präsentieren", meinte Marx. Günter Dexheimer (SPD) allerdings widersprach ihm: "Die Zerfer hätten ihre Kinder auch nicht in eine Schule geschickt, die nicht in Ordnung war."Generell richtete sich die Debatte aber tatsächlich darauf, wie es für die Kinder nun in Zerf weitergeht. Darauf hatte Bürgermeister Martin Alten gleich zu Beginn den Fokus gerichtet: "Man sollte jetzt nach vorne blicken, damit wir optimale Lehr- und Lernbedingungen in Zerf schaffen können", sagte Alten. In der nur zwei Kilometer von Hentern entfernten Nachbargemeinde gibt es die derzeit organisatorisch verbundene Grund- und Realschule plus Kell/Zerf mit zwei Gebäuden und einer Turnhalle. In Zukunft soll diese Organisationseinheit, die in Trägerschaft des Kreises geführt wird, aber aufgelöst werden, die Realschule plus soll am Standort Kell am See konzentriert werden. Damit wäre in den verbleibenden Gebäuden mehr als genug Platz für die größere Grundschule. Das vorhandene Atriumgebäude soll eine zweizügige Grundschule aufnehmen können. Allerdings sind dort Brand- und Unfallschutzmaßnahmen nötig, die rund 580 000 Euro kosten werden, in der Turnhalle kämen noch einmal weitere 115 000 Euro hinzu - falls es bei diesen 2014 geschätzten Summen bleibt.Johannes Reitz (CDU) nannte den Atriumbau "das pädagogisch bessere Gebäude" und forderte im Hinblick auf die anstehende Sanierung: "Was der Kreis tun kann, sollte er jetzt auch tun." Auch Günter Dexheimer schloss sich dem so wie auch Erwin Rommelfanger (FWG) an. Man müsse da "mit Nachdruck dranbleiben", meinte Dexheimer, man dürfe den Kreis nicht aus der Pflicht entlassen, forderte Rommelfanger. Genau diese Forderung nahm der Rat schließlich auch in seinen Beschluss auf. Teil dessen war außerdem, dass man vorschlug, ein Architekturbüro mit einer Machbarkeitsstudie und einer Zusammenstellung der gesamten Sanierungskosten zu beauftragen. Damit will der VG-Rat eine Grundlage für einen Förderantrag bekommen. Diesen Beschluss fasste der Rat einstimmig. Kommentar

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