Nonnweiler. Als Stewardessen und Piloten verkleidet werden die Wild Dancers in dieser Fastnachtssession über die Bühne schweben. Doch richtig abheben wird die Gruppe im September, denn dann geht es mit dem Flieger nach New York zur Steuben-Parade. Seit 1957 gibt es diesen alljährlichen Festumzug zu Ehren des preußischen Generals Freiherr Friedrich Wilhelm von Steuben, der mit George Washington für die amerikanische Unabhängigkeit kämpfte. Zunächst in Queens beheimatet, führt die Parade inzwischen über eine der Prachtstraßen New Yorks, über die Fifth Avenue.
Ihren großen Auftritt in Manhattan verdankt die Showtanztruppe der Karnevalsgesellschaft 1954 Nonnweiler einer gelungenen Bewerbung. "Unsere Powerpoint-Präsentation ist wohl gut angekommen", sagt Manuela Hübner, Trainerin der Wild Dancers, stolz. An einem Samstag hat sie die Bewerbung weggeschickt, Montag kam bereits die Zusage. "Anfangs habe ich nicht daran geglaubt, dass es klappt", war Co-Trainerin Barbara Simon skeptisch. Doch jetzt haben die 21 Tänzerinnen und zwei Tänzer der Gruppe es schwarz auf weiß: Sie werden am 21. September bei der Steuben-Parade in New York dabei sein. "Positiv nervös", beschreibt Olaf Ramb die Gefühlslage der Showtanzgruppe bei dem Gedanken an ihren Auftritt im Big Apple. "Ich stelle mir die Parade wie einen Rosenmontagsumzug vor, nur viel größer", sagt Sarah Schank.
Die Vorfreude ist groß, doch im Moment stecken die Wild Dancers mitten in den Vorbereitungen für die laufende Session. "Wenn Fastnacht vorbei ist, trainieren wir verstärkt für New York", sagt Hübner.
Dort wird die Truppe nicht in den Kostümen aus den kommenden Galasitzungen auftreten. Stattdessen haben sich die Tänzer für ein Outfit von vor zwei Jahren entschieden. Damals war das Motto "Dschungel", und das passt ja auch zu dem Großstadt-Dschungel New York. Die Kleider sind aus schwarz-grünem Stoff. Dazu tragen die Tänzerinnen Kopfbedeckungen aus Federn.
Am Donnerstag, 19. September, hebt die Nonnweiler Showtanzgruppe ab in Richtung New York. Vier Tage lang bleiben die Tänzer im Alter von 16 bis 45 Jahren in der Weltmetropole. Zum Sightseeing und Shopping bleibt allerdings nur wenig Zeit. Denn das Programm ist straff organisiert. "Für Freitag sind eine Stadtrundfahrt und ein Empfang beim Bürgermeister geplant", berichtet Hübner.
Die große Parade startet am Samstag, 21. September, mit einem Festgottesdienst in der St. Patrick\'s Cathedral. "Dort werden die Fahnenträger aller Gruppen einmarschieren", sagt Hübner. Punkt zwölf Uhr starten bunte Wagen und Fußgruppen ihren Zug über die Fifth Avenue.
Ziel der Steuben-Parade ist der Central Park, wo zusammen mit den Zuschauern ein zünftiges Oktoberfest gefeiert wird. "Dort können ebenfalls Gruppen auftreten", sagt Hübner. Wenn möglich, möchten die Nonnweiler Tänzer diese Gelegenheit nutzen - getreu dem Motto "Wenn, dann richtig", sagt Hübner.
Am Tag nach der Parade geht es zur Freiheitsstatue und am Abend zu Nachfeiern der Parade. Bis dahin hat die Gruppe noch einiges zu tun. Es müssen Kostüme für sechs neue Tänzerinnen genäht, viele Stunden trainiert und vor allem gespart werden. Denn der Flug nach New York ist teuer. "Wir haben schon an Flohmärkten teilgenommen und veranstalten Cocktailbars bei allen Sitzungen der KG Nonnweiler", sagt Hübner.
So sollen noch ein paar Extra-Euros verdient werden. Außerdem sind die Wild Dancers auf der Suche nach Sponsoren, die das Projekt "Steuben-Parade" unterstützen möchten. "Wir könnten den Sponsor sogar auf unserem Banner für die Parade abdrucken", schlägt Olaf Ramb vor.Extra

Zu der Showtanzgruppe Wild Dancers von der Karnevalsgesellschaft 1954 Nonnweiler gehören die Tänzer Nadja Auert-Bohlander, Julia Bidner, Kristina Detter, Franziska Esseln, Jessica Herrmann, Anna Hickl, Alexander Holzer, Saskia Jessen, Yvonne Kilgus, Jennifer Kirbs, Anne Kloos, Miriam Kraß, Ellen Michels, Angelique Müller, Olaf Ramb, Sarah Schank, Ina Schmidt und Julia Schneider. Trainerin ist Manuela Hübner, Co-Trainerin Barbara Simon. evy