Hermeskeil. Bei der Änderung ihres Flächennutzungsplans muss die Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil offenbar erneut auf die Bremse treten. Mit dem Plan soll geregelt werden, wo in Zukunft neue Windräder gebaut werden dürfen. Zuletzt waren mehrfach Änderungen an dem Planentwurf notwendig, so auch jetzt wieder, wie aus einer Beschlussvorlage für die heutige VG-Ratssitzung hervorgeht.
Demnach entscheidet der Rat, der heute ab 19.30 Uhr im Rathaussaal tagt, "aufgrund neuer Erkenntnisse" darüber, bisher für Windkraft vorgesehene Flächen aus der Planung zu streichen. Dies liegt allerdings nicht an den von der neuen Landesregierung geplanten Änderungen für Mindestabstände zu Wohngebieten und der Erklärung von Naturpark-Kernzonen zu Tabuzonen für Windräder (der TV berichtete am 9. Juli). Vielmehr sind laut Beschlussvorlage "Gründe des Artenschutzes", insbesondere Schutzabstände um Horste von Rotmilan und Schwarzstorch, für die erneute Anpassung ausschlaggebend. Flächen bei Bescheid und Naurath sollten deshalb im Planentwurf "weitgehend als Ausschlussbereich für Windenergie" dargestellt werden, wird in der Vorlage empfohlen. Die Hinweise auf bisher nicht berücksichtigte Horste geschützter Vogelarten waren bei der Verwaltung eingegangen, nachdem sie ihren Planentwurf vom 30. Mai bis zum 15. Juni für Behörden und Öffentlichkeit offengelegt hatte.
Bürgermeister Michael Hülpes bestätigt auf TV-Anfrage, dass eine Reduzierung der Flächen "aus Artenschutzgründen in verschiedenen Bereichen erforderlich" sei. Wo genau und in welchem Umfang, das werde sich erst aus den Beratungen ergeben. Sollte der Rat Änderungen beschließen, muss der Plan erneut für zwei Wochen öffentlich ausgelegt werden.
Weitere Themen im Rat sind die Vergabe von Aufträgen für Kanalarbeiten im Hermeskeiler Stadtteil Höfchen und für die Sanierung eines Dachs am Hallenbad. cweb