"Wir blicken jetzt nach vorn"

KELL AM SEE/ZERF. (hm) Mit der Verabschiedung der 9. Klassen der Hauptschulen Kell am See und Zerf endet die Ära der beiden reinen Hauptschulen in der Verbandsgemeinde.

 Der Abschied der reinen Hauptschule nach 35 Jahren wurde mit einem großen Programm gefeiert.Foto: Hans Muth

Der Abschied der reinen Hauptschule nach 35 Jahren wurde mit einem großen Programm gefeiert.Foto: Hans Muth

Die Regionale Schule in der Verbandsgemeinde Kell am See hat sich seit 1999 mit ihrem Konzept und der ihr von der Verbandsgemeinde zur Verfügung gestellten Möglichkeiten durchgesetzt. Die bestehenden Klassen der Hauptschulen Kell am See und Zerf wurden parallel weiter geführt. Bis jetzt. Das Modell der Hauptschule wird es in der Verbandsgemeinde Kell am See nicht mehr geben. Damit wurden jetzt nicht nur die Schüler der neunten Klassen, sondern auch die Hauptschulen Kell am See und Zerf verabschiedet. 25 "Abgänger" aus Kell am See und 18 aus Zerf hatten unter dem Motto "Alles hat seine Zeit" mit dem Lehrerkollegium ein Programm erarbeitet, das auch Schulrätin Jutta Thielen erfreute. Bürgermeister Werner Angsten erinnerte an das Schuljahr 1969, mit dessen Beginn die schulgesetzlichen Vorgaben für die Hauptschulen geschaffen wurden. Ziel der Hauptschulen sei "die Vermittlung fundierten Wissens" gewesen, "um die Schüler auf den Lebensweg und das berufliche Arbeitsfeld vorzubereiten". Der Begriff "Berufsreife" sei Leitziel und pädagogischer Inhalt gewesen. Zwischen 1973 und 1976 seien die Hauptschulen Kell am See und Zerf organisatorisch verbunden worden. "Der Schulträger hat die Schulen mit großen finanziellen Kraftanstrengungen ausgestattet." Veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen und veränderte Ansprüche an die Berufs- und Arbeitswelt haben die Schulentwicklung im Lande verändert, so Angsten. "Die Verbandsgemeinde hat sich diesen Ansprüchen an die Schulbildung gestellt und erfolgreich die Regionale Schule kreiert. Diese richtige Entscheidung wird nunmehr von Jahr zu Jahr von Eltern, aber auch von weiterführenden Schulen bestätigt." Auch Alfons Bonerz, Rektor der Regionalen Schule Kell am See/Zerf, trauert dem "alternden Modell der Hauptschule" nicht nach. "Wir blicken jetzt nach vorne." Der Hauptschulabschluss ist weiterhin möglich. Die Regionale Schule bietet Bildungsgänge für die Haupt- und die Realschule; die Familie muss die Entscheidung erst später treffen. "Alle Wege stehen offen, Neigung und Veranlagung entscheiden über den Bildungsweg”, sagt Rektor Alfons Bonerz. "Die Regionale Schule Kell am See/Zerf bietet im ländlichen Raum eine Alternative zur Mittleren Reife.”

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