Wohnmobil-Tourismus boomt

Der Wohnmobil-Tourismus liegt voll im Trend. Die Moselregion zählt zu den beliebtesten Caravan-Zielen Deutschlands und hat sich mit neuen Stellplätzen auf die zahlungskräftige Zielgruppe eingestellt. Etwa 80 000 Wohnmobil-Touristen bereisen jährlich Mosel und Saar, Tendenz steigend.

 Vom Kaiserstuhl an die Mosel: Das Wohnmobilisten-Paar Renate Kästner und Gerhard Pischel beim „Quick-Stop“ am Fährturm in Schweich. TV-Foto: Albert Follmann

Vom Kaiserstuhl an die Mosel: Das Wohnmobilisten-Paar Renate Kästner und Gerhard Pischel beim „Quick-Stop“ am Fährturm in Schweich. TV-Foto: Albert Follmann

Trier/Schweich/Saarburg. Wohnmobilisten sind typische Spontanurlauber. Sobald schöneres Wetter vorhergesagt wird, sitzen sie auch schon auf dem Bock und brausen los. So wie Renate Kästner und Gerhard Pischel aus der Nähe von Freiburg. Sie machten sich am Ostersonntag kurzerhand vom Kaiserstuhl an die Mosel auf, verbrachten einen Tag in Trier und nächtigten dann am "Quick-Stop" des Campingplatzes Schweich, einen Steinwurf vom Fährturm, dem Schweicher Wahrzeichen, entfernt.

Quick-Stop, so heißen die Stellplätze für Wohnmobilisten, die nur eine Nacht bleiben und die Infrastruktur des Campingplatzes nutzen: Bordtoilette leeren, Frischwasser tanken, Akkus laden. "Es ist ein wachsender Markt", sagt Campingplatzbetreiberin Lisa Kreusch, "dem wollen wir durch weitere Stellplätze Rechnung tragen". Über etwa 50 Caravanplätze verfügt der Campingplatz Schweich bereits (siehe "Extra").

Rentner mit Zeit und Kaufkraft

 Auch auf dem Wohnmobilstellplatz in den Trierer Moselauen beginnt mit den ersten sonnigen Tagen die Caravan-Saison 2010. TV-Foto: Hans Krämer

Auch auf dem Wohnmobilstellplatz in den Trierer Moselauen beginnt mit den ersten sonnigen Tagen die Caravan-Saison 2010. TV-Foto: Hans Krämer



Die Mosel hat sich früh auf die motorisierten Individualurlauber eingestellt, andere Regionen ziehen nach. Bernd und Rudolf Eilenz haben vor zwei Jahren einen Reisemobilplatz in Saarburg in Betrieb genommen, mit 70 Plätzen der größte an der Saar. Die Gäste seien vielfach Rentner mit Zeit und auch mit Kaufkraft, sagt Bernd Eilenz. Dass sie so manchen Euro in der Region lassen, hätten ihm auch schon Geschäftsleute bestätigt.

Eine Studie aus dem Jahr 2007 hat nach Auskunft von Christiane Heinen von der Mosellandtouristik ergeben, dass jeder Wohnmobil-Tourist an der Mosel durchschnittlich 38 Euro am Tag ausgibt.

Von den 6,8 Millionen Gäste-Übernachtungen in der Ferienregion Mosel/Saar entfielen rund 350 000 auf Wohnmobilplätze und 800 000 auf Campingplätze. Rund 78 000 Caravan-Touristen wurden gezählt; sie reisten in 36 000 Wohnmobilen an (Stand 2007). In der Region gibt es 47 reine Wohnmobilplätze, darunter mehrere kleinere bei Winzern. Von 59 Campingplätzen an Mosel und Saar verfügen sechs über Caravan-Stellplätze.

Renate Kästner und Gerhard Pischel jedenfalls sind froh, dass sie sich für den Trip an die Mosel entschieden haben. Es ist ihre erste Fahrt in diese Urlaubsregion. "Der erste Eindruck ist sehr gut", lautet ihr Urteil. Appetit auf die Reise hätten sie beim Schmökern im "Reise Mobil International", ihrem Bordatlas, bekommen: "Die lobenden Aussagen über die Weinregion haben sich bewahrheitet." Seite 11 EXTRA Wohnmobil-Stellplätze: Laut Mosellandtouristik gibt es 47 Wohnmobilplätze in der Ferienregion Mosel/Saar, darunter 18 bei Winzern mit einer Größenordnung von zwei bis 18 Plätzen. In der Stadt Trier und im Kreis Trier-Saarburg sind der Redaktion folgende größere Wohnmobil-Standorte bekannt: Trier: 100 Mehring: 115 Klüsserath: 100 Saarburg: 76 Riol: 50 Schweich: 50 Ensch: 40 (alf)

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