Zahlen zum Strahlen

Sehr viel in die Zukunft des Dorfes zu investieren und dennoch finanziell glänzend dazustehen - dieses Kunststück gelingt der Gemeinde Zerf im Haushaltsjahr 2008, das ganz im Zeichen des Beginns der Ausbauarbeiten in der Bahnhofstraße steht.

Zerf. "Phänomenal", "hervorragend", "exzellent", "vorbildlich" - angefangen von Ortsbürgermeister Manfred Rommelfanger (SPD) über die Sprecher der vier Ratsfraktionen SPD, CDU, Freie Bürgerliste und BOK bis hin zu Verbandsgemeinde-Chef Werner Angsten (CDU) gab es am Mittwochabend für den Haushaltsplan der Gemeinde Zerf im Jahr 2008 nur eins: Lobeshymnen.Und das mit Fug und Recht: Ein ausgeglichener Etat (siehe auch Extra) ist im 1700-Einwohner-Ort schon seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit. Doch damit ist es diesmal nicht genug. Im laufenden Geschäft, also im Verwaltungshaushalt, bleibt bei der Gegenüberstellung aller Einnahmen und Ausgaben ein Überschuss von 52 547 Euro - die sogenannte freie Finanzspitze. Rücklagenpolster wird dünner, bleibt aber bequem

Möglich gemacht wird sie im Wesentlichen dadurch, dass 2008 im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich deutlich mehr Steuereinnahmen in die Zerfer Kasse fließen werden, im Gemeindewald ein größeres Plus als 2007 erwirtschaftet wird und zugleich auf der Ausgabenseite die Grundschul-Umlage sinkt. Außerdem kann die Kommune auf ein komfortables Rücklagenpolster zurückgreifen. Das heißt: Ihre Investitionen finanzieren die Zerfer aus eigener Tasche. Sie müssen dafür nicht wie andere Gemeinden Kredite aufnehmen und bleiben deshalb schuldenfrei.Das alles gelingt 2008 trotz der Tatsache, dass über 1,5 Millionen Euro in neue Projekte gesteckt werden. "So lange ich denken kann, ist das der größte Vermögenshaushalt, den wir je geschrieben haben. Wir setzen einen kräftigen wirtschaftlichen Impuls und haben uns viel vorgenommen", betonte Rommelfanger. Die Konsequenz: Aus der Rücklage, dem Geld auf der hohen Kante, wird ein gehöriger Batzen von über 570 000 Euro entnommen. Größte Gemeindestraße wird neu gemacht

Mit Abstand das wichtigste und kostspieligste Projekt ist dabei der Ausbau der Bahnhofstraße. Er schlägt insgesamt in diesem und dem nächsten Jahr mit 1,85 Millionen Euro zu Buche. 2008 sind Ausgaben von 935 000 Euro in den Etat eingestellt. Allerdings muss die Gemeinde diese Summe nicht allein schultern, da die Anlieger für das Projekt Beiträge bezahlen müssen (410 000 Euro) und das Land einen Zuschuss gibt (286 000 Euro). Die Verbandsgemeinde-Werke sind finanziell ebenfalls mit im Boot, da in der Bahnhofstraße auch die Kanal- und Wasserleitungen erneuert werden. Sie tragen dafür weitere Kosten von rund 1,8 Millionen Euro. Eine wichtige aktuelle Nachricht brachte Rommelfanger mit in den Rat. Inzwischen liegen die ersten Ausschreibungs-Ergebnisse vor. Die eingegangenen Angebote von Firmen deuten laut Rommelfanger auf eine "Punktlandung" hin. "Der Ausbau der Bahnhofstraße wird also wohl nicht mehr kosten als ursprünglich geplant, was einige Bürger gefürchtet haben", sagte der SPD-Politiker. Daneben sollen 2008 noch mehrere andere Vorhaben umgesetzt werden. Unter anderem sind 110 000 beziehungsweise 155 000 Euro für die Erschließung des Gewerbegebiets "Zerfer Kreuz" und des Neubaugebiets "Schulstraße II" vorgesehen. Für 70 000 Euro soll die dringend erforderliche Sanierung der Brücke über den Weierbach laufen und 31 000 Euro haben die Zerfer für die Erweiterung ihres Walderlebnispfads eingeplant.Etat 2008 in Zahlen Verwaltungshaushalt: Einnahmen und Ausgaben: 1 998 000 Euro. Freie Finanzspitze: 52 547 Euro (Ansatz 2007: 2200 Euro). Vermögenshaushalt: Einnahmen und Ausgaben: 1 561 100 Euro. Allgemeine Rücklage: 1 020 000 Euro (Stand zum 1. Januar 2008) - Voraussichtlicher Stand am 31. Dezember 2008: 447 447 Euro. Waldwirtschaftsrücklage: 459 765 Euro (Stand zum 1. Januar 2008). Schulden: keine

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