Zehn Millionen Euro für neue Straßen

Mandern · Bei den insgesamt zehn Millionen Euro teuren Bauarbeiten in Mandern ist das Zwischenziel erreicht. Auf der Kreisstraße (K) 70, die durch den Ort führt, haben Autofahrer seit Freitag wieder offiziell freie Fahrt. Trotzdem prägen Bagger und Absperrungen noch bis 2013 das Dorfbild von Mandern. Denn auf der K 68 wird schon weitergebuddelt.

 Ausnahmsweise ganz legal haben am Freitag Politiker eine Straßensperre entfernt. Auf der Kreisstraße 70 in Mandern haben Autofahrer nun auch offiziell wieder frei Fahrt. TV-Foto: Axel Munsteiner

Ausnahmsweise ganz legal haben am Freitag Politiker eine Straßensperre entfernt. Auf der Kreisstraße 70 in Mandern haben Autofahrer nun auch offiziell wieder frei Fahrt. TV-Foto: Axel Munsteiner

Mandern. "Dieses war der erste Streich, doch der wweite folgt sogleich." Der Satz aus Wilhelm Buschs Kindergeschichte "Max und Moritz" passt gut, um den aktuellen Stand der Straßenbauaktivitäten im 900-Einwohnerort Mandern zu beschreiben.
Am gestrigen Freitag haben viele Anlieger zusammen mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und den Planungs- und Baufirmen den offiziellen Abschluss der Arbeiten auf der K 70 gefeiert. Pastor Thomas Linnartz segnete die Ortsdurchfahrt ein.
Im Herbst 2008 waren die Bagger angerollt, um zwischen der Kreuzung an der Kirche und dem Ortsausgang die Hauptstraße beziehungsweise Weiskirchener Straße - diese Namen trägt die K 70 innerhalb Manderns - auf Vordermann zu bringen. Wie es auch andernorts bei Straßenausbauarbeiten üblich ist, wurde auf dem 950 Meter langen Teilstück der K 70 nicht nur die Fahrbahndecke erneuert. Die Verbandsgemeindewerke Kell nutzten die Gelegenheit, um im Untergrund neue Kanal- und Wasserleitungen zu verlegen. Die neuen Gehwege und die Straßenbeleuchtung waren finanziell Sache der Ortsgemeinde Mandern. Sie hat zudem auf eigene Kosten die Brunnen-, Gartenfeld- und Petersbergstraße erneuert, die in die K 70 einmünden.
Von einer "großen gemeinsamen Investition, durch die der Ort an Wert gewinnt", sprach Landrat Günther Schartz (CDU). "Das Dorf erscheint jetzt in einem ganz anderen Bild", sagte Ortsbürgermeister Martin Alten (CDU). VG-Chef Werner Angsten (CDU) lobte die Anlieger der K 70. Etliche von ihnen hätten im Zuge der Bauarbeiten die eigenen Hofeinfahrten neu gemacht.
Fast schon symbolischen Charakter hatte es, dass praktisch unmittelbar nach der Feierstunde gestern ein heftiges Gewitter mit Hagel über Mandern aufzog, das aber diesmal keine großen Schäden verursachte.
Denn die bereits eingeläutete zweite Runde der Bauarbeiten in der Ortsdurchfahrt hängt eng mit den Kapriolen der Natur zusammen. Inzwischen graben die Bagger in der Zerfer Straße, die Teil der K68 ist. Mit den Bauarbeiten dort soll ein großes Problem für Mandern gelöst werden. In der Vergangenheit stand der in einer Mulde gelegene Ort nach Unwettern schon mehrfach unter Wasser. Auf den Feldern Manderns hatten sich bei Starkregen Sturzbäche gebildet, die die alte Kanalisation unter der K 68 nicht mehr aufnehmen konnte. Denn bisher fließen das Schmutzwassher der Haushalte und das Regenwasser durch ein Rohr. Im Kampf gegen die Sturzfluten installieren die Werke nun ein System mit zwei getrennten Kanalleitungen. Außerdem werden Regenrückhaltebecken gebaut und oberhalb des Dorfes Erdmulden angelegt und Gräben gezogen, die die Wassermassen kontrolliert ins Kanalnetz leiten sollen.
Außerdem werden die Gehwege und die Fahrbahn der Zerfer Straße erneuert. Direkt danach kommt die marode Hans-Bilstein-Straße, wie die K 68 ab der Kirche in Richtung Niederkell heißt, an die Reihe. Auch hier nutzt die Ortsgemeinde die Gelegenheit, zwei eigene Straßen - die Friedhofs- und die Waldstraße - zu sanieren.
Bis 2013 werden die Arbeiten im zweiten Bauabschnitt dauern. An dessen Ende, davon ist Landrat Schartz überzeugt, "hat sich Mandern für die Zukunft voll aufgerüstet". In die Großbaustelle Mandern werden von 2008 bis 2013 rund zehn Millionen Euro investiert. Der Kreis stemmt für die Erneuerung der Fahrbahn einen Anteil von zirka zwei Millionen Euro. Die VG-Werke Kell schultern mit sechs Millionen Euro den größten finanziellen Brocken. Die Gemeinde Mandern steuert rund zwei Millionen Euro bei. Sie beteiligt daran aber, zumindest teilweise, die Anlieger der Straßen, die Ausbaubeiträge zahlen müssen. Zudem fließen Zuschüsse vom Land. ax

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