Zuschuss-Zusage im zweiten Anlauf

Die Verbandsgemeinde Hermeskeil ist bereit, als Geldgeber bei der Sanierung des zum Mehrgenerationenhaus (MGH) umgewandelten Johanneshaus mit ins Boot zu steigen. Mit diesem Ergebnis endete eine intensive Diskussion im VG-Rat. Die grundsätzliche Zuschuss-Zusage wurde aber an mehrere Bedingungen geknüpft. Auch die Höhe der kommunalen Finanzspritze ist noch offen.

Hermeskeil. (ax) Im zweiten Anlauf hat sich der VG-Rat am Mittwoch bei acht Nein-Stimmen von der SPD für eine finanzielle Beteiligung an der Sanierung des Johanneshauses ausgesprochen. Das im Juni offiziell in ein Mehrgenerationenhaus (MGH) umgewandelte Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde soll für 480 000 Euro renoviert werden. 50 Prozent dieses Betrags übernimmt das Bistum Trier. Weil sie die Rest-Last nicht aus eigener Kraft stemmen könne, hatte die Kirchengemeinde einen Zuschuss-Antrag an den VG-Rat gestellt. Dieser hatte eine Entscheidung zunächst vertagt.

Als das Thema jetzt erneut auf den Tisch kam, wurden weiterhin kontroverse Standpunkte deutlich. Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) betonte die "grundsätzliche Förderwürdigkeit" des Projekts. Im Verwaltungsvorschlag, dem der Rat mehrheitlich folgte, wurden aber mehrere Bedingungen eingebaut, die erfüllt werden müssen, bevor die VG Geld gibt. So wird gefordert, dass das "Sanierungskonzept von der Kirchengemeinde mit dem Ziel einer Kostenreduzierung noch einmal überarbeitet wird".

Außerdem soll die Stadt Hermeskeil als Antragsteller auftreten, um eine Landesförderung aus dem Topf des Investitionsstocks zu erreichen. Die Kosten, die nicht durch Bistum und Land abgedeckt werden, sollen die Stadt zur Hälfte, Kreis und VG jeweils zu einem Viertel schultern.

Wie stark die Finanzspritze der VG dosiert werden muss, steht noch nicht fest. Hülpes nannte jedoch 50 000 Euro als "Hausnummer". "Diesen Betrag sollten wir uns für eine solch VG-weit wichtige soziale Einrichtung leisten. Unser Haushalt verkraftet das auch", so Hülpes, der eine Verteilung auf die Etats 2009 und 2010 vorschlug. Ähnlich äußerte sich Engelbert Philipp. Der CDU-Sprecher räumte zwar "anfängliche Bedenken" seiner Fraktion ein. "Das MGH ist aber eine Einrichtung, die den Leuten aus der ganzen VG zugute kommt. Ein Betrag von zwei Mal 25 000 Euro ist zu meistern".

Auch Paul Port und Udo Moser von der BFB betonten die Bereitschaft ihrer Fraktion, einen Zuschuss zur Verfügung zu stellen. "Wir haben hier eine einmalige Investition. Der Hausherr gibt dafür 50 Prozent. Für uns verbleibt die Förderung für das überregionale Angebot, das im MGH geleistet werden soll", argumentierte Moser.

Einwände machte die SPD geltend. "Wir lehnen die Finanzierung der Sanierung eines Bürgerhauses ab, wie es Pfarrer Clemens Grünebach in seinem Konzept selbst genannt hat. Andere VG-Dörfer werden dann zurecht darauf pochen, für ihre Bürgerhäuser ebenfalls Zuschüsse zu bekommen", sagte Fraktionssprecher Uwe Roßmann.

Hülpes hielt dem jedoch entgegen, dass er den Begriff "Bürgerhaus" für das MGH ablehne. "Es ist eine Einrichtung von überlokaler Bedeutung". SPD-Mann Otmar Rausch kritisierte, "dass wir uns schon wieder ein freiwilliges Projekt leisten, das zu Lasten der kleinen Gemeinde geht". Den Zuschuss für das MGH kann die VG wohl nur über eine Erhöhung der Umlage - derzeit 43,8 Prozent - finanzieren, die die Dörfer an sie abführen müssen. "Das würde möglicherweise einen Viertelpunkt ausmachen", räumte Hülpes ein.

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