Zwei Orte freuen sich auf rasende Autos

Hermeskeil/Gusenburg · Wo einst Soldaten scharf schossen, geht am Samstag, 21. August, das größte sportliche Spektakel des Jahres 2010 im Hochwald über die Bühne. Die Deutschland-Rallye macht erstmals mit einer Wertungsprüfung auf dem früheren Kasernenübungsplatz in Hermeskeil und Gusenburg Station.

(ax) Der amtierende Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb (Frankreich) oder der frühere Formel-1-Champion Kimi Raikkönen (Finnland) - das sind Namen, die Motorsportfans in aller Welt kennen. Am Samstag, 21. August, sind sie die beiden prominentesten Piloten, die mit ihren Boliden über die Feldwege und Schotterstrecken rund um Hermeskeil und Gusenburg rasen.

Die Veranstalter der ADAC-Deutschland-Rallye (19. bis 22. August, Start und Ziel in Trier) haben erstmals eine Wertungsprüfung in den Hochwald verlegt (der TV berichtete bereits).

Die Strecke: Die Wertungsprüfung Hermeskeil-Gusenburg geht über eine 11,5 Kilometer lange Runde, die zweimal gefahren wird. Startschuss für Teil 1 ist um 7.48 Uhr. Der Rallye-Tross zieht anschließend nach Bosen, Freisen, Birkenfeld und Baumholder weiter und kehrt um 14.48 Uhr nach Hermeskeil zurück, um mit der zweiten Runde loszulegen. Vom Hermeskeiler Klärwerk geht es übers Sägewerk und den "Promille-Weg" Richtung Gusenburg und von dort am Sportplatz und am Modellflugplatz vorbei weiter auf den früheren Übungsplatz der Kaserne.

Ziele für Zuschauer: Die Veranstalter werden drei Zuschauerpunkte ausweisen. Einer befindet sich an der Spitzkehre am Gusenburger Sportplatz, wo es von der L 147 auf einen asphaltierten Landwirtschaftsweg geht. Die beiden anderen sind auf dem Übungsplatz im Bereich des eingezäunten Waschplatzes und in der Nähe des Lascheider Hofs am Sprunghügel.

Parkplätze: Im Bereich Hermeskeil sollen an der früheren Kaserne und auf den großen Wiesen beim Lascheider Hof Parkplätze eingerichtet werden. Ab der Zufahrt zum Schießstand können auf der ab 5 Uhr gesperrten L 147 bis Gusenburg halbseitig Autos abgestellt werden. Außerdem gibt es einen Parkplatz auf dem Wiesengelände am Ortseingang. Übernachtungsmöglichkeiten und Wohnmobilstellplätze sollen in Hermeskeil auf dem alten Kasernensportplatz und in Gusenburg auf dem Festplatz am Sportplatz geschaffen werden.

Das sagt der Veranstalter: "Für uns liegt der besondere Reiz der Wertungsprüfung darin, dass sie neu ist und vor allem, dass wir zum ersten Mal bei der Deutschland-Rallye einen Streckenabschnitt mit Schotter einbauen können", sagt Rainer Friedemann vom ADAC-Rallyebüro. Auch aus logistischen Gründen sei die Lage der Wertungsprüfung ideal. Friedemann rechnet mit 12 000 bis 13 000 Zuschauern. Für die Anwohner in Hermeskeil und Gusenburg werde es übrigens freien Eintritt geben.

Das sagt die Politik: Ob Hermeskeils Stadtbürgermeister Udo Moser (BFB), VG-Chef Michael Hülpes (CDU) oder Gusenburgs Ortsbürgermeister Josef Barthen (FWG): Sie alle begrüßen das Motorsport-Spektakel ausdrücklich. Moser betont, dass die Stadt selbst die Initiative ergriffen habe, um den Zuschlag für eine Wertungsprüfung bei der Deutschland-Rallye zu bekommen. Die Kommunen müssen nichts zahlen, aber für die Streckensicherung sorgen. "Finanziell sind die Gemeinden keine Nutznießer. Aber die Ortsvereine können was für ihre Kasse tun", sagt Barthen mit Blick auf den Erlös beim Getränke- oder Essensverkauf. Die Rallye "bringt unserem Tourismus-Gewerbe Vorteile und zusätzlichen Umsatz", sagt Hülpes. Die Belastungen halte er für "begrenzt. Es ist ja nur ein Tag, und dann ist die Karawane schon weitergezogen."

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