Unter der Leitung von Johannes Stert, langjähriger Erster Kapellmeister an der Kölner Oper, proben 65 Musiker ein Programm, das bei verschiedenen Konzerten in Rheinland-Pfalz präsentiert wird. Johannes Stert hat eigens für die Bläserphilharmonie Süd-West Mozarts Kassation KV 99 (63a) für Blasorchester bearbeitet und taucht das Mozart-Stück durch außergewöhnliche Klangfarben in ein neues Licht. Die Hillandale Waltzes für Klarinette und Orchester (1947) des russischen Emigranten Victor Babin bestehen aus einem Ländler-artigen Thema mit acht Walzer-Variationen, die jeweils einen anderen Charakter besitzen. Der gebürtige Wittlicher Matthias Ambrosius, Solo-Klarinettist im renommierten Rundfunk-Orchester des Bayerischen Rundfunks, freut sich darauf, klangliche Nuancierung und Virtuosität zu zeigen. Um den einzigartigen Charakter der menschlichen Stimme ging es dem Australier Percy Aldridge Grainger in seiner Volksliedsammlung Lincolnshire Posy von 1937. Im Sinfonischen Blasorchester sah er ein Potenzial emotionaler Ausdrucksfähigkeit ohnegleichen; besonders das Saxophon schien ihm geeignet, sein Ideal der Sanglichkeit umzusetzen. In seiner Komposition "Nuances" von 1978 zeigte der Franzose Désiré Dondeyne seine Fähigkeiten zur subtilen Klangbalance und Farbgebung mittels einzelner Klanggruppen. Neben diesen Hauptwerken startet das Programm mit Jacques Offenbachs Ouvertüre zu seiner Operette Barbe-bleu. Die Bläserphilharmonie Süd-West zählt zu den interessantesten Klangkörpern der jüngeren Zeit. 65 Musiker treffen sich seit 1995 zu regelmäßigen Probephasen mit anschließenden Konzerttourneen. Das Ergebnis: Virtuosität und Brillanz. Daher gilt die Bläserphilharmonie als bevorzugte Adresse für Musiker, die nicht mehr nur aus Deutschland, sondern auch aus europäischen Nachbarstaaten wie Österreich, Luxemburg und den Niederlanden kommen.