Hoffnung für Jünkerather Gießerei: Investor will von Oktober an übernehmen

Jünkerath · Die seit März insolvente Gießerei Ergocast in Jünkerath (Landkreis Vulkaneifel, der TV berichtete) soll zum 1. Oktober von Investor Jürgen Mitsch übernommen werden. Von den zuletzt etwa 250 Beschäftigten des Traditionsbetriebs werden aber 40 ihren Arbeitsplatz verlieren.

 Harte Zeiten für die Ergocast-Mitarbeiter: Die Gießerei in Jünkerath. TV-Foto: Archiv/Stefanie Glandien

Harte Zeiten für die Ergocast-Mitarbeiter: Die Gießerei in Jünkerath. TV-Foto: Archiv/Stefanie Glandien

(fpl) Hoffnung für ein Traditionsunternehmen: „Rettung in Sicht“, sagt Jörg A. Wunderlich, Insolvenzverwalter bei der Jünkerather Gießerei Ergocast. Es sieht so aus, als könne der Betrieb weiterbestehen – allerdings werden etwa 40 Menschen gehen müssen. Noch im Sommer hatte es so ausgesehen, als würden mehr als 70 Kollegen ihre Jobs verlieren.

Die Pleite des 1687 gegründeten Jünkerather Betriebs mit – vor der Wirtschaftskrise – rund 45 Millionen Euro Jahresumsatz war eine der größten Insolvenzen des ersten Halbjahrs in der Region.

Bereits während der Krise im vergangenen Jahr, nach Auftragseinbrüchen und etlichen Entlassungen, hatten die verbliebenen 250 Beschäftigten einem Sanierungstarifvertrag mit deutlichen Lohneinbußen zugestimmt. Im März dann die Insolvenz – allerdings kam der Betrieb offenbar gut durch die Sommermonate, die Auftragslage ist gut, für dieses Jahr erwartet man einen Gesamtumsatz von etwa 35 Millionen Euro.

Das Konzept des Investors Jürgen Mitsch, der alle Betriebsteile erhalten will, hat offenbar überzeugt – Gläubiger und Banken stimmten deshalb der Übernahme bereits zu. Mitsch ist Vorstand der in München und Ispringen bei Pforzheim angesiedelten „Invest Kapital Holding“, die gemeinsam mit der Sparkassen-Beteiligungsgesellschaft S-UBG AG aus Aachen die Gießerei kaufen will.

Für die 40 Mitarbeiter, die den Betrieb verlassen müssen, wurde eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft eingerichtet, in der sie zunächst unterkommen sollen.

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