300 Kilometer weg, 300 Kilometer bleiben

Thalfang/Morbach · Die neue Wanderkarte für die Gemeinden Thalfang und Morbach ist da. Sie zeigt ein ausgedünntes Wegenetz, denn die Verwaltungen setzen auf Qualität statt Quantität. Übrig bleiben dennoch 300 Kilometer Wanderwege.

Thalfang/Morbach. Zum dritten Mal haben sich die Gemeinden Thalfang und Morbach für eine gemeinsame Wanderkarte zusammengetan. Die vergangene Ausgabe von 2008 ist bereits seit einiger Zeit vergriffen.
Um zu zeigen, welch hohen Stellenwert das Wandern im Hunsrück hat, haben die Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo und Andreas Hackethal sowie die Thalfanger Beigeordnete Vera Höfner die neue Karte zusammen mit ihren Tourismus-Fachleuten bei der höchstgelegenen Pressekonferenz in Rheinland-Pfalz präsentiert - auf dem Erbes kopf.
Die Devise für die neue Karte hieß Qualität statt Quantität, dem allgemeinden Trend bei Wanderwegen folgend. Das Routennetz wurde ausgedünnt. In beiden Gemeinden zusammen gibt es nun 300 Kilometer weniger an Wanderwegen. 300 Kilometer an begehbaren Pfaden bleiben: Sie sollen stets gut gepflegt und markiert werden.
Karl-Heinz Erz von der Morbacher Verwaltung sagte: "Es wurden vor allem örtliche Wege eingespart, nicht die überörtlichen." Die Verwaltungen haben dafür zusammen mit den Wanderfachleuten vor Ort ein Konzept erstellt, das anschließend mit den betroffenen Ortsbürgermeistern beraten wurde.
Mit der Ausdünnung des Netzes wird Geld für die Pflege der Wege eingespart. Erz schätzt die Kosten für die Instandhaltung des verbleibenden Routennetzes allein für die Einheitsgemeinde Morbach auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag, und das, obwohl ein Großteil dieser Arbeit bereits ehrenamtlich geleistet wird.
Doch wurden nicht nur Wege gestrichen. Seit 2008 hat sich die Zahl der Traumschleifen im Hunsrück auf fünf erhöht. Zudem wurde der Hunsrück-Radweg ausgewiesen. Die Ausonius-Streckenführung wurde außerdem bereits als Jakobsweg ausgewiesen. Die entsprechende Markierung dafür wird demnächst angebracht.
Gedruckt wurde die neue Wanderkarte 4000-mal. Dadurch, dass sie auf zwei Arten gefaltet wurde, gibt es eine Morbacher Version mit einem Bild der Burg Baldenau als Deckblatt und eine Thalfanger Version mit der Windklangskulptur vorne drauf.
Eine weitere Besonderheit ist das Material der Karte: Sie besteht aus reiß- und wetterfestem sogenannten Polyart-Papier, einer papierartigen Kunststofffolie. Zu kaufen gibt es die Karte für fünf Euro in den Tourist-Informationen und im Schreibwaren- sowie Buchhandel.Extra

Der Saar-Hunsrück-Steig, der von Perl und Trier Richtung Idar-Oberstein führt, und die dazugehörigen Traumschleifen sind die wichtigsten Wanderwege im Hunsrück. Diese Wege haben laut Karl-Heinz Erz von der Morbacher Verwaltung einen Trend geweckt. "Sie haben dazu geführt, dass auch die Einheimischen und nicht nur die Touristen die Schönheit des Hunsrück entdecken", sagte Erz. Bei allem Lob für den Steig wünscht sich Hans-Dieter Dellwo, Bürgermeister der VG Thalfang, auch eine Weiterentwicklung. Er spricht sich dafür aus, mehr Schutzhütten am Saar-Hunsrück-Steig zu etablieren, die wie im Pfälzer Wald zumindest am Wochenende auch bewirtschaftet werden. Ansonsten sollten die Hütten auch als Unterschlupf-Möglichkeiten bei Regen dienen. Erz wies darauf hin, dass die Entwicklung der Schutzhütten in Arbeit sei. mai

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