31 Wohnungen für Obdachlose

Idar-Oberstein · 31 Wohnungen unterschiedlicher Größe hat die Stadt Idar-Oberstein von der Bauhilfe angemietet, um Obdachlosen oder von Obdachlosigkeit bedrohten Menschen übergangsweise einen Unterschlupf zu gewähren.

Idar-Oberstein. Bisher erfolgte die Einweisung Obdachloser über das Polizeiordnungsgesetz. Wegen rechtlicher Änderungen muss die Stadt dafür eine Satzung erlassen. Denn die Unterkünfte gelten rechtlich als öffentliche Einrichtungen, deren Nutzung und Gebühren mit einer Satzung zu regeln sind. Die 37 Buchstaben lange (wie Elisabeth Jost zu dem Wortungetüm anmerkte) Obdachlosenunterkunftsgebührensatzung verabschiedete der Stadtrat gestern Abend mit einer Gegenstimme von Justin Hammond (Linke). Dessen Antrag, grundsätzlich Tierhaltung in diesen Wohnungen zuzulassen, war zuvor abgelehnt worden. Die Wohnungen seien dafür zu klein, die Unterkunft als Übergangslösung gedacht. Weil Ausnahmen nach Absprache mit der Stadt möglich sind, konnten die Räte darin keine Einschränkung der Lebensqualität erkennen.
Der Beigeordnete Friedrich Marx erläuterte, dass die Stadt bestrebt ist, das Geld, das die Wohnungen kosten, von den Nutzern zurückzubekommen. Das ist nicht immer möglich, da nicht immer alle Wohnungen belegt sind. Je nach Größe - ob Einzelpersonen oder Familien eingewiesen werden - legt die Stadt zwischen 97 und 295 Euro vor. Derzeit werden 21 Unterkünfte genutzt.
Für alle 31 Wohnungen zahlt die Stadt Idar-Oberstein im Monat 5500 Euro Miete, in der die Wasserkosten enthalten sind. Um Strom müssen sich die Bewohner selbst kümmern, weil es unterschiedliche Anbieter mit unterschiedlichen Tarifen gibt. Strom wird aber nicht immer angemeldet, da die Wohnungen oft auch nur zum Schlafen genutzt werden, erläuterte Oberbürgermeister Bruno Zimmer.
Marx hält die Zahl der vorgehaltenen Wohnungen für angemessen. "Wir brauchen einen Puffer für die kalte Jahreszeit." Im Winter werden sie naturgemäß häufiger genutzt als im Sommer, da Nichtsesshafte oder wegen einer Räumungsklage von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen anderweitig Unterschlupf finden. red

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